Volltext: 'Leonstein'

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gewerbsmäßige Erzeugung und Leitung von Elektrizität zu 
Zwecken der Beleuchtung, der Kraftübertragung und sonstiger 
gewerblicher und häuslicher Anwendung insbesonders auch für 
die Beleuchtung der Märkte Kirchdorf und Michldorf und 
der Orte, beziehungsweise Ortschaftsteile Molln, Au, Gstadt, 
Leonstein, Obergrünburg, Schmiedleiten, Frauenstein, Klaus, 
Kremsdorf, Blumau in gewerbepolizeilicher Beziehung zulässig 
ist und infolge dessen genehmigt wird. Die elektrische Zentrale 
gelangt oberhalb des Steyrdurchbruches am rechten User der 
Steyr zur Aufführung; unmittelbar beim Urzenstege ist der 
einzig günstige Platz. Indem die Bauunternehmung an Ort 
und Stelle auch eine Verkehrsbrücke über die Steyr baut, hat 
die ganze Unternehmung für einen weiten Umkreis große 
Bedeutung. 
Aie Landwirtschaft. 
Die Viehzucht wird hier betrieben, doch nur in kleinem 
Maßstabe. Die Almen, welche einst so viel Vieh zur Weide 
aufgenommen haben, nehmen ab. Flächen wurden von Herr¬ 
schaften angekauft; wo einst die Kuh weidete, graset jetzt der 
Hirsch. So nimmt der Viehstand stark ab. Ein kleiner Ort sah 
an seinem Marktage früher 400 Stück, heute vielleicht 70 Stück. 
Folgendes Urteil über einen Biehmarkt ist authentisch: 
Metzger: „Nun, Herr Müller, wie war der heutige Vieh¬ 
markt? Ich hatte keine Zeit hinauszugehen." 
Viehhändler Müller: „Schlecht, sehr schlecht. Wäre der 
Maier und ich nicht dagewesen, so hätte es auf dem ganzen 
Markt weder einen anständigen Ochsen noch sonst ein ver¬ 
nünftiges Rindvieh gegeben." 
Auch die Seuchenverluste durch Einfuhr ausländischen 
Viehes bedeuten für unsere heimische Landwirtschaft einen 
ungeheuren Schaden, über dessen Höhe die Zusammenstellungen 
des Ministeriums des Innern wenigstens teilweise eine Orien¬ 
tierung zulassen. Nach diesen betrugen die Viehverluste durch 
ansteckende Krankheiten im Jahre 1903 beispielsweise in Stück 
bei: Pferden 878, davon 418 durch Rotz und Räude; Rindern
	        
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