Volltext: 'Leonstein'

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Deutschland ging man barem, die Arbeiten oder Griffe des 
Eßmeisters durch Maschinen geschehen zu lassen: der Versuch 
ist jedoch mißlungen. Herr Werndl in Steyr hatte sich auch an 
Sensenerzeugung mittelst Maschinen herangemacht: hat jedoch 
den Ausspruch getan: Die Sense ist und bleibt eine Hand¬ 
arbeit. 
Früher, als mit dem Gerbstahle gearbeitet wurde, mußte 
die Sense durch 72 Hände gehen; heute bei der Benützung 
des Gußstahles geht die Sense durch etwa 40 Hände. Jede 
Sense muß aber auch heute noch gegen 200 mal angefaßt 
werden, so daß demnach bei einer Sense 200 Handgriffe nötig 
sind: z. B. der Eßmeister muß jede Sense viermal nehmen. 
Hier folgen die Bezeichnungen der einzelnen Arbeiter. Bröckl- 
schneider, Auswäger, Ertlmacher, Zainer (oder Hammerschmied; 
beim Namen Zainer kann man nur an den Sensenhammer 
denken; beim Namen Hammerschmied kann man auch an einen 
Zeughammer denken), Abbieget, Warzenmacher, Zainabschneider, 
Ausspitzer, Eßmeister, Rückeuheizer, Abrichter, Rückeuzusammen- 
hämmerer, Spitzformer, Abrichtzusammenhämmerer, Abhasner, 
Grabhammerer, Beschneidet, Niederschlaget, Merker, Merkschlager, 
Ausmachet, Härtner, Auswischer, Härteablasser, Breitenheizer 
oder Färber, Polierer, Hammerler, Tupfer, Richter, Schleifer, 
Abzieher, Zierdtupfer, Patronierer, Krammrichter, Sortierer und 
Einpacker. 
Agonitz. 
In Agonitz war ursprünglich ein Sägemeister; es hat 
damals schon ein Wasserwehr bestanden. Auch eine Brücke führte 
über die Steyr in Agonitz. Als nun Hochwasser gekommen war, 
wurde die Brücke und das Wehr zerstört. Indem hiedurch der 
Besitzer bedeutend geschädigt wurde, so zwar, daß er allein 
Brücke und Wehr nicht mehr herzustellen wagte, ging er in 
Kompagnie mit dem Bäckermeistes, der am Hause Nr. 102 
sein Geschäft betrieb. Beide setzten Brücke, Wehr und Säge 
wieder in Stand, soweit es möglich war. Im Laufe der Jahre
	        
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