Volltext: 'Leonstein'

100 Sensen ins Ausland, so werden dem Sensenwerke 
109 ty Rohstahl abgeschrieben und sind dann zollfrei, wird 
der erlegte Zoll von 109 % Eisen zurückgestellt; jedoch sind 
4'5 hjgRohstahl als Abfall zu verzollen. 
Mit ausländischen Stahl wird daher wegen der Zoll¬ 
freiheit hier billiger gearbeitet als mit inländischen. Aber auch 
unser Stahl ist im Auslande billiger als in Oesterreich selbst; 
die Eisenlager und die Prager Eisenindustrie geben ihren Stahl 
ins Ausland billiger als in Oesterreich; in Oesterreich haben 
diese Großeisenhändler den Kartell geschlossen, daß keine Unter¬ 
nehmung das Roheisen billiger gebe als um den unter ihnen 
vereinbarten Preis. 
Zum Schutze unserer Eisenindustrie ist dann der Zoll für 
die Einfuhr von Rohstahl aus dem Auslande gestiegen. Es 
wird demnach doch meistens inländisches Eisen bearbeitet, 
z. B. das Eisen aus Streiteben in Kärnten. Vom Auslande 
kommt meist der sogenannte schwedische Stahl. 
Wer die Sensen wieder hinausliefert, fühlt den hohen 
Zoll natürlich nicht stark, indem er nur die Abfallsprodukte 
verzollt. Die Geschäftsgebarung mit auswärtigem Roheisen¬ 
material ist jedoch bedeutend kompliziert und steht der eingeführte 
Rohstahl bis zur Bearbeitung oder eventuellen Ausfuhr als 
Sense stets unter der Kontrolle der k. k. Finanzwache; bleibt er 
im Jnlande, so ist er zu verzollen. Etwas ähnliches gibt es 
beim Kleingrenzverkehr; z. B. führt der Landmann aus Bayern 
Getreide über den Inn zu einer österreichischen Mühle und 
das Mehl führt er wieder zurück nach Bayern; dies Vorgehen 
steht auch unter Kontrolle der k. k. Finanzwache und ist zollfrei, 
weil das Mehl wieder zurückgeht. 
Iie Sensenindustrie. 
Von großer Bedeutung ist die Sensenindustrie. Im Mittel¬ 
alter trat die Stadt Steyr in dieser Beziehung zurück, während 
Kirchdorf und die andern kleinern Orte des Steyr- und Krems¬ 
tales, sowie Waidhofen an der Ibbs darin schon damals hervor- 
„Leonstein". 10
	        
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