Volltext: 'Leonstein'

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grossem und geeignet herzustellen. Falls der Pfarrhof von der 
Pfarrkirche zu weit entfernt ist, wurde derselbe bisher in manchen 
Fällen verkauft und ein Haus bei der Kirche zweckdienlich ein¬ 
gerichtet. Ein Pfarrhofgebäude für die Pfarre Leonstein wurde 
schon unter dem Herrn Günther von Rohr erwähnt und zwar 
zu Anfang des 14. Jahrhundertes. 
Heute besteht der Pfarrhof aus einem einstöckigen Wohn¬ 
gebäude mit darangebauten Oekonomiegebäuden. Der Grundriß 
des Pfarrhofes ist ein Quadrat; der Hofraum ist geschlossen, 
was für die Oekonomie einige Vorteile gewährt; z. B. kann 
das Jungvieh zeitweilig im Hofraume herumgehen und ist durch 
den geschlossenen Hofraum die Gefahr des Entlausens beseitigt. 
Die Front des Wohngebäudes ist zur Kirche gerichtet und 
führt rückwärts die Bezirksstraße vorüber. An Grund und 
Boden hat die Psarrpfründe 25 Joch, das ist 10 Joch Aecker 
und 15 Joch Wiesen. 
Patron der Pfarre ist die Herrschaft Leonstein, gegen¬ 
wärtig Hochgeboren Herr Dr. Theodor Graf Salburg; mit dem 
Patronate ist das Ernennungsrecht des Pfarrers verbunden. 
Für eventuelle Schäden an der Kirche, am Pfarrhofe und 
an der Mesnerwohnung kommen der Herr Patron und die 
Pfarrgemeinde auf. Letztere hebt eine Pfarrumlage ein, ent¬ 
sprechend dem Steuergulden, welche der Gemeinderat von Leon¬ 
stein, Herr Georg Rabuse, Metzger und Realitätenbesitzer, zu 
verrechnen hat. Auch eine Mesnerwohnung ist für eine Pfarre 
vonnöten. Dieselbe ist in der alten Kirche untergebracht. 
Nachdem der Protestantismus hier aufgehört hatte und 
die Katholiken wieder die Pfarrkirche zum heiligen Stephan 
bezogen hatten, blieben die zwei Kapellen unbenutzt. Die Ge¬ 
bäude fielen der Herrschaft und der Pfarrgemeinde zu, welche 
vereint für die Herhaltung des Gebäudes zu sorgen haben. 
Die alte Kirche wurde gelegentlich für eine Mesnerwohnung 
eingerichtet. Der Mesner ist hier zum Teile von der Kirche, 
zum Teile von der Gemeinde besoldet. Die Gemeinde stellt ihm 
auch eine Wohnung zur Verfügung; diese Wohnung ist die 
alte Kirche. Durch einen Bretterboden ist das Innere der ersten 
Kirche in das Erdgeschoß und den ersten Stock geteilt. Der 
frühere Mesner hatte im Erdgeschosse eine Werkstücke als Heft-
	        
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