Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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.phen sich gemischt denkt: das germanische, christliche und slavische 
Element. Ein seltsames Beispiel logischer Nebenordnung! 
Man weiß genau, daß der Urgroßvater unsres Leibniz Rich 
ter in Menburg, der Großvater bei den sächsischen Bergwerken 
angestellt war, der Vater in Meißen erzogen wurde und in Leip 
zig seine Laufbahn machte. So weit wir die Vorfahren verfol 
gen können, finden wir sie in Deutschland. Unser Leibniz ist 
seiner Abstammung nach grunddeutsch; er war es auch in 
seiner Gesinnung. 
Der Vater des Philosophen, Friedrich Leibniz, war Jurist; 
er ist dreißig Jahr lang Actuarius der Universität Leipzig und 
achtundzwanzig Jahr hindurch Notar gewesen; in den letzten 
zwölf Jahren seines Lebens (seit 1640) war er Assessor der philo 
sophischen Facultät und Professor der Moral. Seine dritte Frau 
Katharina Schmuck, die Mutter unseres Leibniz, war die Toch 
ter eines angesehenen Professors der Rechte in Leipzig. 
In dieser Ehe wurde Gottfried Wilhelm Leibniz 
den 21. Juni 1646 geboren. Seine einzige ihm nachgeborne 
Schwester heirathete einen leipziger Prediger, Simon Löffler, 
Archidiakonus an der Thomaskirche; ihr Sohn, Pfarrer in Probst- 
heyda, war nach dem Tode des Philosophen dessen einziger Erbe. 
So finden wir die nächsten Vorfahren unseres Leibniz väter 
licher - und mütterlicherseits in juristischen und akademischen Aem 
tern, und da in dem Knaben frühzeitig der wissenschaftliche Eifer 
erwachte, so lag es nahe, daß ihn die Familientradition auf die 
juristische und akademische Laufbahn hinwies. 
2. Die ersten Eindrücke. 
Er war sechs Jahr alt, als er den Vater verlor, der den unge 
wöhnlich empfänglichen Sinn des Kindes mit frohen Erwartungen
	        
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