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seiner Maschine (so verhält er sich zu den andern Geschöpfen),
sondern auch wie ein Fürst zu seinen Unterthanen oder besser noch
wie ein Vater zu seinen Kindern. Darum macht die Versamm
lung der Geister die Stadt Gottes (In cit6 de Dieu) aus, den
möglich vollkommensten Staat unter dem vollkommensten Mo
narchen. Diese Stadt Gottes, diese wahrhaft kosmopolitische
Monarchie ist eine moralische Welt in der natürlichen, sie ist
unter den Werken Gottes das erhabenste und göttlichste, und in
ihr besteht wahrhaft der Ruhm Gottes; denn es gäbe überhaupt
keinen Ruhm Gottes, wenn nicht seine Größe und Güte von den
Geistern erkannt und bewundert würde: erst in dieser Beziehung
zur Stadt Gottes offenbart sich seine Güte, während sich seine
Macht und Weisheit überall zeigen. Und so wie wir früher eine
vollkommene Harmonie zwischen jenen beiden Naturreichen, dem
der wirkenden Ursachen und dem der Endursachen festgestellt
haben, so müssen wir hier noch eine andere Harmonie zwischen
dem physischen Reiche der Natur und dem moralischen der Gnade
hervorheben, nämlich zwischen Gott, als Baumeister des mecha
nischen Weltgebäudes, und Gott, als Monarchen der Geister
welt*)."
4. Gott und die Geisterwelt.
Aus diese Weise erklärt der Deismus das Verhältniß von
Gott und Welt: Gott verhält sich zu der gesammten Welt wie
*') Monadol. Kr. 84 — 87. Op. phil. pg. 712. Vgl. Prin
cip. de la nat. et de la gr. Kr. 15. pg. 717. Dieu, qui tient
lieu d’inventeur et d’architecte ä l’egard de machines et ouvra-
ges de la nature, tient lieu de Roi et de Pere aux substances,
qui out de l’intelligence, et dont Tarne est un esprit forme a
son image. Considerations sur le principe de vie. pg. 432.