Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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ten, der Naturgeschichte des Himmels, von dieser Betrachtungs 
weise eingenommen, die er später in seiner Recension über Her 
ders Ideen zur Philosophie der Geschichte mit kritischem Geiste 
zerstört hat*). 
III. 
Das Gesetz der Harmonie. * 
1. Identität und Harmonie. Unterschied zwischen 
Spinoza und Leibniz. 
Nach dem Gesetze der Analogie herrscht unter den Dingen 
die größte Einförmigkeit, denn alle sind Kräfte, Monaden, vor 
stellende Wesen. Nach dem Gesetze der Continuität besteht in 
den Dingen die größte Mannigfaltigkeit, denn jedes einzelne ist 
ein besonderer Grad der Kraft, eine besondere Stufe des Mikro 
kosmus. Wir setzen voraus, was im Ursprünge der Welt ge 
geben ist: eine zahllose Fülle verschiedener Substanzen, deren jede 
eine eigenthümliche Individualität oder Monade ausmacht. Von 
diesen Monaden, den Elementen des Universums, erklärt das 
erste Gesetz, daß sie Analoga sein müssen, daß es in ihnen keine 
absolute Verschiedenheit giebt, die einem starren Gegensatze gleich 
käme; daß sie mithin, da sie ein einziges Wesen, Modi einer 
Substanz nicht sind, nur Substanzen sein können / die sich dem 
Grade oder der Bildungsstufe nach unterscheiden. Von diesen 
stufenförmig verschiedenen Wesen erklärt das zweite Gesetz, daß 
sie Glieder einer continuirlichcn Reihe sein müssen, daß es in 
der Natur keine Sprünge oder keine leeren Zwischenreiche giebt, 
sondern von Stufe zu Stufe wohlvermittelte, stetige Uebergänge 
*) Vgl. Bd. III. dieses Werks. Erstes Buch Cap. IV. Nr. IV. 
S. 134-136. Bd. IV. Zweites Buch Cap. VIII. Nr. IV. 4. c. 
S. 348 — 350,
	        
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