Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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niz dagegen erklärt: die Dinge verhalten sich zu ihren Formen 
als thätige Subjecte; die Formen verhalten sich zu den Dingen 
als nothwendige Attribute oder substantielle Beschaffenheiten. 
Mit den Elementen der Natur sind auch die Naturformen gegeben; 
die Formen sind ursprünglich und primitiv, wie die Substanzen. 
Man kann die Naturformen nicht erklären, wenn man sic nicht 
aus den Elementen der Natur ableiten kann, und das ist nur 
möglich, wenn in den Elementarwesen selbst der Trieb zur Form 
oder die formgebende Kraft entdeckt wird. Da nun jedes Ding 
vermöge seiner bestimmten Form ein Individuum bildet, so leuch 
tet ein, daß aus diesem Formbegriffe allein das Dasein der In 
dividuen in der Welt erklärt werden kann. Darum unterschei 
det Leibniz seine Formbegriffe von denen der Corpuscularphiloso- 
phen in dem aristotelisch-scholastischen Ausdrucke „wesentlicher 
oder substantieller Formen (formes substantielles, for- 
mae substantiales)* **) )." 
Es handelt sich um einen einfachen Ausdruck, der nicht 
nöthig hat, erst durch nähere Bestimmungen unterschieden zu 
werden von andern ähnlichen Bezeichnungen, der mit einem 
Worte erklärt, daß jede Substanz eine formelle Einheit oder ein 
Individuum ist. Dieses Wort heißt Monade. Leibniz wählt 
diesen pythagoreischen Ausdruck, um auf eine bündige und un 
zweideutige Weise sein Princip von der frühern und gleichzeitigen 
Metaphysik zu unterscheiden"). 
*) II fallut donc rappeier et comme rehabiliter les for- 
mes substantielles. Syst. uouv. Nr. 3. Op. phil. pg. 124. 
Vgl. De ipsa natura etc. Nr. 11. pg. 158. 
**) Monas est un mot grec, qui signifie l’unite ou ce 
qui est un. Principes de la nature et de la gräee. Nr. 1. Op. 
phil, pg. 714.
	        
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