Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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Die erste der beiden Schriften ist ebenfalls gelegentlich ent 
standen. Leibniz verfaßte sie bei seinem letzten Aufenthalt in 
Wien für den Prinzen Eugen von Savoyen, der die Handschrift 
wie einen Schatz aufhob und mit sich führte. Köhler hat die 
Schrift ins Deutsche, Hansche in Leipzig ins Lateinische über 
setzt. In dieser lateinischen Uebersetzung erschien sie nach Leib 
niz' Lode in den actis eruditorum im Jahr 1721 unter dem Ti 
tel „prindpia philosophiae seu theses in gratiam principis 
Eugenii conscriptae“. Das französische Original hat Erdmann 
aus dem hannöver'schcn Nachlasse herausgegeben. 
Außerdem fallen in diesen letzten Abschnitt einige Briefwech 
sel, die gewisse Punkte des Systems näher erläutern. Hier sind 
am bemerkenswerthesten die Briefe an den Hildesheimer Pater 
Des Bosses aus den Jahren 1706— 1716, an den Professor 
Bourguet in Neufchatel und an den englischen Geistlichen Samuel 
Clarke, einen Anhänger und Schüler Newtons. Die Briefe an 
Des Bosses betreffen den Begriff der Monade, der Materie, 
des Körpers und namentlich der körperlichen Substanz, ohne 
welche selbst die Möglichkeit der Transsubstantiation begriffswid 
rig erscheinen muß. In dem Briefwechsel mit Bourguet er 
läutert Leibniz den Begriff der Vorstellung und berührt zuletzt die 
wichtige Frage der gleichmäßigen oder wachsenden Vollkommen 
heit der Natur. Endlich in dem Briefwechsel mit Clarke han 
delt es sich um das Wesen Gottes und der Seele; die wichtigste 
Streitfrage geht auf die Begriffe von Raum und Zeit, die nach 
Leibniz nicht Wesenheiten, sondern Verhältnisse sind, die wir 
vorstellen und die ohne die Existenz der Körper nichts als Vor 
stellungen sein würden"). 
*) Epistolae ad patrem Des Bosses. 1706—1716. Lettres 
ä Mr. Bourguet. 1704—-1716. Kecueil des lettres eutre Leib-
	        
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