Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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Jungen als Vermittler, Rathgeber, Diplomat thätig, nicht ei 
gentlich als Geschäftsführer. An der Spitze der hannöverschen 
Konferenz stand von protestantischer Seite der Abt Molanus. 
Die erste Frage war, welcher Weg zur Wiedervereinigung 
der beiden Kirchen einzuschlagen sei, welche Methode die Aufgabe 
der Reunion fordere? Spinola schrieb seine „Regeln zur kirchli 
chen Vereinigung aller Christen" *). Molanus entwarf die Grund 
lage einer „Methode, wie die kirchliche Einheit zwischen den rö 
mischen und protestantischen Christen wiederherzustellen sei"**). 
3. Die Jahre der Annäherung. 
Niemals haben die beiden kirchlichen, ihre Wiedervereinigung 
suchenden Parteien einander so nahe gestanden, als in diesem 
Zeitpunkte, wo die ironischen Entwürfe von beiden Seiten einan 
der bereitwillig entgegenkamen und sich in den Hauptsachen be 
rührten. Die hannöverschen Verhandlungen zwischen Spinola 
und Molanus zeigen die größte Annäherung, wogegen die späte 
ren brieflichen Verhandlungen zwischen Bossuet und Leibniz die 
zunehmende Entfernung und zuletzt den größten Abstand wahr 
nehmen lassen. Die Geschichte der Annäherung fällt in das vor 
letzte Jahrzehend des siebzehnten Jahrhunderts, die der zunehmen 
den Entfernung in das letzte. Im Jahre 1700 wird der Sitz 
der Reunionsverhandlungen nach Wien verlegt, und die letzten 
Aussichten auf einen wirklichen Erfolg sind verschwunden. 
*) liegulae circa christianorum omnium ecclesiasticam 
unionem. Diese Schrift erschien 1691, sie ist von Spinola. nicht von 
Molanus, wie Guhrauer meint. Vgl. Oeuvres äs Leibniz (Fou- 
cher de Careil) Tom. I. Preface. pg. XVIII. 
* A1 ) Methodus reducendae unionis ecclesiasticae inter Ko- 
manenses et Protestantes. 1683.
	        
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