Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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Bckehrungsversuche gegen die Herzogin fort, sie schrieb Briefe 
über Briefe, aber die Sache endete zuletzt mit einer entschiedenen 
Absage von Seiten der Kurfürstin Sophie, die den Lockungen 
des Katholicismus die Gräuel'der Bartholomäusnacht, der Pul 
ververschwörung, der Ermordung Heinrichs IV u. s. f. entgegen 
hielt (1697). 
Zwischen Maubuisson und Hannover wurde im Grunde we 
niger die Sache der Reunion als die der Mission im katholischen 
Interesse betrieben. Die Geister von Maubuisson wollten die Wie 
dervereinigung der beiden Kirchen durch die Bekehrung der Pro 
testanten, und als später Bossuet selbst in die Reunionsgeschichte 
eingriff, war er es, der den Uebertritt forderte und den doctrinär 
katholischen Standpunkt so geltend machte, daß an dieser Bedin 
gung die Sache der Reunion nothwendig scheitern mußte. 
II. 
Reunionsverhandlungen. 
I. Bossuet's Glaubenslehre. 
Zunächst stand Bossuet persönlich den deutschen Reunions 
plänen und -geschästen fern. Diese wurden verhandelt zwischen 
Spinola, dem kaiserliche und päbstliche Vollmachten zur Seite 
standen, und den deutschen Höfen, namentlich den protestanti 
schen, unter denen der hannöversche für die Thätigkeit Spinolas 
eine Art Operationsbasis bildete. Indessen war von Seiten Spino 
las selbst der Name und das theologische Ansehen Bossuet's in 
der Reunionssachc bald zu einer großen Geltung gekommen. Man 
bedurfte zum Zwecke derselben einer dogmatischen Grundlage, auf 
der man sich verständigen konnte, einer Auseinandersetzung des 
katholischen Glaubens, welche den Protestanten Vereinigungs 
punkte bot und dem irenischen Zwecke entsprach, und dazu hatte
	        
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