Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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freundete Männer mit dabei thätig gewesen wären, beide be 
rühmt als Schriftsteller und bewährt im Werke der katholischen 
Mission: der Eine und zugleich Bedeutendste von Beiden ist Bos- 
suet, der angesehenste Prälat am Hofe Ludwigs XIV, der erste 
Theologe und kirchliche Redner des damaligen Frankreichs, seit 
1668 Bischof von Condom, seit >681 Bischof von Meaur. Der 
Andere ist Pellisson, ein geborener Hugenotte, ein gewordener 
Katholik"), wirksam als Schriftsteller in der Bekehrung derCal- 
vinisten Frankreichs, Historiograph des Königs, Akademiker und 
Hofmann, modern in seiner Schreibart und frei von den schola 
stischen Formen. 
7. Maiibuisso» und Hannover. 
Wer die Geschichte der Reunionspläne jener Zeit genau ver 
folgen will, muß diese beiden Kreise und deren gegenseitigen Ber 
kehr wohl im Auge behalten, die Cirkel von Maubuisson und 
von Hannover: dort die Aebtissin, Anna Gonzaga und die Brinon 
im Bunde mit Bossuet und Pellisson; hier vorzugsweise die Her 
zogin Sophie und Leibniz. Die Brinon läßt es sich angelegen 
sein, die Beziehungen und den brieflichen Berkehr ihrer beiden 
gelehrten Freunde mit Leibniz zu vermitteln und, sobald ein Still 
stand einzutreten droht, wieder von Neuem zu fördern. Schon 
im Jahre 1679 hatte die Herzogin Sophie einige Monate in 
Maubuisson zugebracht, aber es war nicht gelungen, sie zu bekeh 
ren; Anna Gonzaga, die in dem ihr verwandten pfälzischen 
Hause gern noch diese dritte Bekehrung bewirkt hätte, starb im 
Jahre 1684, und Bossuet feierte in seiner Trauerrede das Leben 
dieser glaubenstreuen und eifrigen Frau; die Brinon setzte die 
*) Er hatte sich in seinem sechsundvierzigsten Jahre (1670) zur 
römisch-katholischen Kirche bekehrt.
	        
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