Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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Seiten der Reunion und für dieselbe wirksam, dagegen das fran 
zösische Machtinteresse und den Gallicanismus auf der Gegenseite 
finden werden, bestrebt, die Sache zu hindern. 
Die Angelegenheit der Reunion fällt mit den politischen In 
teressen, die sie treiben und für und wider dieselbe thätig sind, zugleich 
unter die politischen Gegensätze der Zeit: unter die Gegensätze 
der gallicanischen und römischen Kirche, der französischen und 
östreichischen Macht. Von den Päbsten, welche die Sache der 
Reunion unterstützten und bei der längeren Dauer ihrer Regie 
rungszeit auch am meisten dafür wirksam sein konnten, ist vor 
allem Jnnocenz XI (Odescalchi) zu nennen, dessen Pontificat 
(1676—1689) mit den Jahren zusammenfällt, in denen die Re 
unionspläne die besten Aussichten hatten. 
3. Royas de Spinola. 
Das nächste Interesse, innerhalb des deutschen Reichs den 
Frieden und die Sicherheit durch eine Versöhnung der großen 
kirchlichen Gegensätze zu befestigen und dauernd zu gründen, hatte 
der Kaiser. Es handelte sich zunächst darum, die protestantischen 
Staaten und deren Fürsten für die Idee zu gewinnen und Grund 
lagen für weitere Verhandlungen zu schassen. Diese Angelegen 
heiten zu führen, wurde ein Mann beauftragt, der viele Jahre 
hindurch der kaiserliche Agent für die zu stiftende Reunion und 
selbst aufs eifrigste für die Sache interessirt war. Dieser in der 
Geschichte der Reunionspläne jener Zeit wichtige und außerordent 
lich thätige Mann war Royas de Spinola, aus einer spa 
nisch-niederländischen Familie, begünstigt von Philipp IV von 
Spanien, Beichtvater der ersten Gemahlin des Kaisers Leopold I, 
der ihm die Mission anvertraute und die Vollmachten gab, in 
Ungarn und im deutschen Reich für die Wiedervereinigung der
	        
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