Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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2. Protogäa. 
Im ersten Jahr nach seiner Rückkehr (1691) verfaßte er die 
Protogäa, worin er die vulcanische und neptunische Periode der 
Urbildung der Erde zu entwickeln suchte und von der er zwei Jahre 
später in den actis eruditorum einen- Abriß gab. Das Werk 
selbst ist erst nach seinem Tode erschienen. Ueberall wo Leibniz be 
obachtet, da erweitert und generalisirt er die vereinzelte Forschung 
und erhebt das Detail, das er behandelt, zu einer allgemeinen wis 
senschaftlichen Angelegenheit. An dem localen Bergwerk stu- 
dirt er die Geschichte der Erde, an der Genealogie des localen 
Fürstenhauses die Geschichte des Landes und sieht, wie sich in dieser 
die Universalgeschichte des deutschen Reichs abspiegelt. Er hatte 
ein politisches Gcschichtswerk im Sinne und die Absicht, seine 
Protogäa demselben gleichsam als geologische Einleitung voraus 
zuschicken. 
3. Codex des Völkerrechts. 
Die archivarischen Untersuchungen, die Leibniz in Absicht auf 
die Genealogie des Welfenhauses anstellt, sind umfassender als das 
Ziel, welches sie zunächst im Auge haben, und die Früchte, die er 
aus seinen Materialien gewinnt, beschränken sich nicht bloß auf die 
Geschichte Braunschweigs. Aus einer Menge mittelalterlicher 
Urkunden, die sich vom Anfang des zwölften Jahrhunderts bis 
zum Ende des fünfzehnten erstrecken und auf völkerrechtliche Ver 
hältnisse beziehen, giebt Leibniz eine Auswahl seltener und größ- 
tentheils ungedruckter Actenstücke, die auf drei Bände berechnet 
waren, von denen aber nur der erste Band 1693 erscheint unter 
dem Titel „codex juris gentium diplomaticus“. Dazu kommt 
im Jahr 1700 noch ein Nachtrag: „mantissa codicis juris 
Vischer, Geschichte der Philosophie II. — 2. Auflage. 15
	        
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