Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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verschen Stellung mit der Theilnahme des politischen Denkers 
und Schriftstellers: den Frieden von Nimwegen (1678), von 
Ryßwick (1697), von Utrecht, Rastadt und Baden (1713 und 
1714). Das Uebergewicht Frankreichs ist in fortwährendem Stei 
gen begriffen und das deutsche Reich in fortwährendem Sinken; 
jenes Uebergewicht gipfelt mir allem Uebermuth der Anmaßung 
und des Unrechts in dem Frieden von Ryßwick; und von den 
Siegen, die im spanischen Erbfolgekrieg über Ludwig XIV da 
vongetragen werden, erntet das deutsche Reich in den Friedens 
schlüssen von Utrecht, Rastadt und Baden keineswegs die ver 
dienten Früchte. Das Leben unseres Philosophen fällt in die 
traurigste Zeit des deutschen Reichs, er erlebt in vollem Maße 
und mit voller Einsicht die ganze Fülle des deutschen Elends. 
Zwei Jahre vor dem Ende des dreißigjährigen Krieges wird er ge 
boren , und er stirbt zwei Jahre nach dem Ende des spanischen 
Erbfolgekrieges. 
5. Leibniz als Gegner der französischen Politik. 
Wir erinnern uns, wie Leibniz in seinen ersten politischen 
Schriften nach der Richtschnur des kurmainzischen Systems sorg 
fältig und genau alle Bedingungen erwogen hatte, welche das 
deutsche Reich nach Innen und Außen sicherstellen und nament 
lich der Gefahr eines französischen Krieges vorbeugen konnten. 
Er hatte richtig vorhergesehen, daß der Damm der Tripelallianz 
schon in der Auslösung begriffen war, daß ein neuer Krieg von 
Frankreich her drohte, dessen nächstes Ziel die Niederlande sein 
würden. Diesen Krieg in der Richtung gegen die Türken ab 
zuleiten, hatte er den Plan der Eroberung Aegyptens durch Lud 
wig XIV gefaßt, den wir ausführlich kennen gelernt. Der Mit 
telpunkt seines politischen Denkens war die Sicherheit des deut-
	        
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