Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Leibniz hatte nun in einer gelehrten Untersuchung den Unterschied 
zwischen dem Reichsbanner und der Reichssturmfahne auseinan 
derzusetzen. 
4. Englische Thronfolge. 
Die Kurfürstin Sophie. Georg Ludwig. 
Der Kurfürst Ernst August starb 1698. Sein Nachfolger 
Georg Ludwig sollte in der emporsteigenden Macht des Welfen- 
hauses ein noch höheres Ziel erreichen, worauf die Aussicht seit ei 
nem Jahrzehend dem Hause Hannover eröffnet war. Die englische 
Revolution vom Jahre 1688 hatte Jacob II, den letzten männli 
chen König aus dem Hause Stuart, gestürzt und dessen Schwie 
gersohn Wilhelm III von Oranien auf den Thron Englands ge 
bracht, dem im Jahr 1702 gemäß der angeordneten Erbfolge seine 
Schwägerin Anna folgte, die zweite Tochter des vertriebenen 
Königs. Kurz vor dem Tode Wilhelms III hatte ein Parla 
mentsbeschluß die Thronfolge in England dahin bestimmt, daß alle 
katholischen Glieder des erbberechtigten Hauses der Stuarts von 
der Krone ausgeschlossen und nur die protestantischen successions- 
sähig sein sollten. Mit Wilhelm III war die englische Thron 
folge in die weibliche Linie der Stuarts übergegangen. Nach 
dem Thronfolgegesetz vom Jahre 1701 mußte nach dem Tode der 
Königin Anna als nächste Erbin der Krone Englands die verwitt- 
wete Kurfürstin Sophie von Hannover gelten, die durch ihre 
Mutter Elisabeth eine Enkelin Jacobs I von England (eine Ur 
enkelin der Maria Stuart) war. Der nächste Erbe der Kurfürstin 
Sophie war deren Sohn Georg Ludwig; und da jene einige 
Wochen früher als die Königin Anna gestorben war (sie starb, vier- 
undachtzig Jahr alt, den 8. Juni 1714), so bestieg nach dem 
Tode Annas (den 1. August 1714) der Kurfürst Georg Ludwig