Ende der eben beschriebenen Ausbesserungsstelle 1,20 m unter dem oberen Tuffstein verbaut.
Für die Deutung des großen Tuffsteines als Flickwerk spricht vor allem auch seine unmittelbare
Umgebung in der anstoßenden Wandung. In der Aufnahme Bild 60o zur Genüge erkenntlich,
zeichnet sie sich durch eine gewisse Unregelmäßigkeit gegenüber der ferneren Hintermauerung aus;
der Tuffstein kann hier übrigens schon deshalb nicht am ursprünglichen Platz sein, weil er über
den Kämpfer vorgesprungen wäre und zwar gegen die Rundbogenöffnung hin. Er muß dem—
nach als Teil seiner nächsten Umgebung gleich jener einer späteren Instandsetzung angehören.
Etwa 90 em östlich der erwähnten senkrechten Fuge findet sich im Mauerwerk der Nordwand
stellenweise abermals ein zu ihr annähernd gleichlaufender Absatz (Bild 60), sodaß vorübergehend
ein senkrechter breiter Streifen zu entstehen scheint. Es ist die Stelle, wo die Ausbesserungen der
alten schadhaften Leibung an das Wandmauerwerk stoßen.
In der unteren Hälfte der Nordmauer trat 98 cm rechts von dem Ende der Bogenfüllung
ein weiteres bezeichnendes Rundportal zutage (Bild 46 links, 57, 60 u. 62). Seine Schwelle und
das daran anschließende Gewände sind verdeckt durch den Granitsockel des 19. Jahrhunderts. Da
seine Entfernung nicht tunlich war, mußte von der Freilegung des unteren Teiles und damit auch
einer genauen Bestimmung der Torhöhe Abstand genommen werden. Daß es sich nicht etwa über—
haupt um ein Fenster handelt, stand nach Lage, Größe und Form der Oeffnung außer Zweifel.
Auf die restlose Klarstellung des untersten Teils konnte daher zur Not verzichtet werden, zumal die
Höhenlage der Türschwelle schon aus dem Befund am Westeingang bekannt war Das Tor be—
sitzt wiederum einen sehr sauber gemauerten Halbkreisbogen mit dem nun bereits zum dritten
Mal am Bauwerk uns begegnenden eigenartigen Wechsel von Bruchstein und Ziegeln, wobei dies—
mal zum Teil auch mehrere Tuffsteine nebeneinander liegen und im senkrechten Gewände vereinzelt
ebenfalls Ziegel auftreten.
Zwei Backsteine konnten näher untersucht werden. Wie beim Westtor sind es wieder—
verwendete und zu diesem Zweck zugehauene Bruchstücke, nur daß hier je zwei aneinanderstoßende
Seiten einen Bruchrand aufweisen. Die Abmessungen betragen:
(1. Ziegel) Höhe 8 cm; Breite rd. 24,5 cm (Bruch); Längeurd. 17 cm (Bruch).
(2. Ziegel) Höhe 5,4-5,8 cm; Breite rd. 17,5 cm (Bruch); Längeurd. 25,5 cm (Bruch).
Das erste Stück hat englischrote Brandfarbe und an den erhaltenen Abschlußseiten Fingerabdrücke
yon Handstrich; beide Lagerflächen zeigen wieder leichte Eindrücke von Holzfasern; die eine läßt
auch ein teilweises Vorstehen des Randes erkennen. Eine Ergänzung im Geviert wäre möglich.
Die Farbe des anderen Bruchstückes ist ein gewöhnliches Ziegelrot mit schon etwas gelblichem
Einschlag. Holzfaserspuren und Randvorwölbung finden sich nur einseitig. Die zweite Lagerfläche
ist ganz rauh. Das Stück lag beim Trocknen wohl oben auf. Rechteckige Ergänzung liegt wegen
der Ausdehnung in der einen Richtung hier näher. Auch bei diesen beiden Steinen fehlt ein be—
stimmter Anhalt für die ursprüngliche Verwendung und Herkunft.
Das westliche Gewände setzt sich wie beim Westtor vom Kämpfer wieder sehr deutlich mit
einem Vorsprung von 2,5 cm ab GBild 46 links u. 62); auf der Gegenseite ist der Uebergang
zemildert und der Vorsprung erheblich gekürzt, nämlich bis auf 1,5 cm. Die Leibung verläuft
zerade. Gewände und Bogen fügen sich der Umgebung mit allseits dichten Fugenanschlüssen
zenauestens ein und sind mit ihr sicher aus einem Guß, also gleichzeitig. Das Verhältnis des
zanzen Tores muß bei 1,15— 1,18 m Lichtweite und einer Scheitelhöhe von 2,64 m über dem
zeutigen Kirchenpflaster ebenfalls als ziemlich schlank bezeichnet werden. Doch wird die Stelzung
des Westtores nicht ganz erreicht. Der Scheitel liegt 80 cm unter der Höhe des vergleichbaren
Punktes am Westtor. Die Türöffnung, welche später zugesetzt ward, mündete einstens unmittelbar
neben der Südostecke der Severinszelle ins Freie. An der Leibung haben sich noch Putzspuren