Volltext: St. Severin zu Passau [4]

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Bild 74 u. 75. St. Severin. Ergänzungsversuch: Innenansicht gegen West ohne und mit Emporenanlage 
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der Westfront vom Giebel an abwärts zu entdecken, zu keinem Ziel (vergl. Bild 53). Daß der Giebel 
selbst ein nachträglicher Aufsatz auf die bereits gegen Süden hin verbreiterte Kernfront ist, geht 
aus dem Fehlen der Verstärkung über dem Dachboden und der Endigung der äußeren Mauer— 
naht in Höhe der Dachtraufe deutlich hervor (vergl. Bild 41). Also muß die älteste Kirche min⸗ 
destens die gleiche Gesimshöhe erreicht haben wie die heutige. Sie wesentlich höher zu ergänzen, 
besteht kein Anlaß. Denn erstens fehlen Anhaltspunkte für einen merkbaren nachträglichen Ab— 
trag; zweitens waren Quer- und Langschiff doch nur etwa halb so breit als die heutige Kirche. 
Anderseits wird die tatsächliche Gesamthöhe einschließlich Dachstuhl durch diesen letzten Umstand 
so stark herabgedrückt, daß das im ersten Augenblick vielleicht überraschende Ergebnis in der 
Ergänzung gar nichts Auffälliges mehr behält. 
Das Ergebnis gilt zunächst nur für die Westfront und damit auch für die Höhe des 
westlichen Querhauses (Bild 72). Beim Langhaus läßt der beschriebene Wechsel im Gefüge in 
etwa halber Höhe der heutigen Nordwand (vergl. Bild 57) auch die Annahme einer geringeren 
Höhenentwicklung zu. Nun ist es an sich etwas Ungewöhnliches, daß Langhaus und Querschiff 
oerschiedene Höhen haben. Dazu bliebe — soll nicht ganz willkürlich verfahren werden — im vor— 
liegenden Fall nur die Möglichkeit mit dem Langhaus auf fast die Hälfte der Höhenentwicklung 
vom Querschiff herabzugehen. Dadurch würde aber die letztere ganz unverständlich, unbegründet 
and als überflüssiger Kraftaufwand erscheinen. Auch die äußere Gestaltung wäre von harter 
Wirkung. Die einfachste Lösung wird daher hier die richtige sein: Gleiche Höhe von Langhaus 
und Querschiff mit einheitlich durchlaufender Traufe (Bild 72 u. 73). 
Für beide Bauteile erhalten wir nun dieselbe genaue Lichthöhe von 9,77 m.!) Es sind das 
28,73 karolingische Fuß. Auch hier halte ich angesichts der bisher gefundenen runden Fußzahlen 
bei den entscheidenden Abmessungen ein ursprüngliches Entwurfsmaß von 30 Fuß (10, 20 m) 
1) Das Maß errechnet sich aus 9,80 m (Göhenlichtmaß der heutigen Kirche) — 0,27 m Cage des älteren 
Kirchenbodens unter dem heutigen) — 9,77 m. 
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