Volltext: Das Passauer Stadtrecht

  
herren erwirkten. Das bezeugt auch eine Reihe baierischer Stadt- 
rechte). 
Das Laudum Bavaricum legt die Bestimmung des Passauer StR. 
art. 17 auch für die Zukunft fest, indem es in der 42. Irrung (f. 47), 
das Anhalten von Gästen durch Bürger von Schulden wegen erläu- 
ternd, bemerkt: „wo nun hinfuron sich begebe, das ain Burger ainen 
gast zu venncknus brechte, das allsdann der Richter on desselben 
Burgers bewilligung den gast nit aus venncknus lassen soll“; bei 
Einwänden seitens des Richters aber „soll die sach zum f{urder- 
lichisten alls es muglich an ainen herrn zu Passau gepracht unnd 
von Ime oder seinem Stadthallter und Hofrätn beschaid der gepur 
unnd pillichait nach alls von dess Richters negsten oberkait genomen 
werden“. 
Art. 18. 
Wandel für Aufnahme eines wegen Schulden aus der Stadt 
Verwiesenen. 
„Swer den verboten man, der umb. gultt in daz bot chumt, 
behaltet mit wizzen, der sol dem Rihtaer zwelif und sehs schilling 
geben und dem chlagaer sin phenning“. 
verbieten: ausweisen; gult f.: was zu gelten ist, Geldschuld, Schuldigkeit?); 
bot n.: Strafe der Stadtverweisung; behalten: beherbergen, Aufenthalt geben. 
ı» Das StR. von Dingolfing 1274 (Haeutle 214): „Item nec judex nec quis- 
quam Civium debitori alicui securitatem dabit praeter voluntatem creditoris vel 
creditorum“; das StR. von München 1294 87 (Qu. u. Er. VI, 46): „Ez sol och der 
rihter deheinen frid her in die stat geben umb gult an der rat, die des rates 
pflegent, oder an des gelters willen“; ebenso 1340, art, 309; das StR. von Burg- 
hausen (Haeutle, 185); „Iz schol auch dehain Richter nicht gelaitz geben umb Gult 
oder umb anders nicht, won mit der Burger urlaub oder mit des gescholen urlaub“; 
StR. von Neuötting und Schongau (ders. 30, 73); das Privileg Herzog Johanns 
für Straubing 1399 (Rosenthal, Beitr. S. 290): „das kain unser ambtmann noch 
richter in unser stat zu Str. kainem ausman umb geltschuld nicht gelait geben 
sol, dann mit des burgers wissen und willen, dem der ausman gelten sol“; das 
StR. von Landshut 1279 87 (Qu. u. Er. V, 316 f.): „ludex non habebit sic detento 
(sc. debitori, d.h. dem auswärtigen, durch seinen Gläubiger mit Gericht in der 
Stadt arrestierten Schuldner) dare licentiam contra voluntatem talis civis exeundi 
vel res extraducendi. Si fecerit iudex, erit pro iali debito obligatus“; ebenso 
die deutsche Übersegung aus dem 14. Jh. (abgedr. in Verh. d. hist. Ver. f. Niederb. 
22, 1882, S. 185); das StR. von Ingolstadt 131 28 9; von Hemau 1350 (Qu. u. Er. VI, 
205 u. 413). Ganz ähnlich wie die obige Landshuter Bestimmung verfügt auch 
das StR. von Vilshofen u. Landau a. d. Isar (Haeutle, 85 u. 227). Weitere Belege 
aus deutschen Rechtsquellen: Haferlach, a. a. O., S. 107 f ; ausführlich über den 
Geleitschugß für auswärtige Schuldner: Rudoriff, a. a. O., S. 138—147. 
2) Nicht in Betracht kommen in unserem Artikel Verpflichtungen aus einer 
„Gülte“ oder Reallasten auf Häusern und Grundstücken, iin Baiern und Österreich 
„Burgrecht“ genannt und seit dem 12. Jh, in vielen Städten, in Passau seit dem 
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