Volltext: Geschichte des aufgelassenen Stiftes der regulirten Chorherren des heiligen Augustin zu Ranshofen in Oberösterreich

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den Pfarrer von Braunau über, bis irn Stifte wieder Alles recht beobachtet 
wird1). 
Im Jahre 1342 erfolgte der Tod des Propstes Ulrich I. 
§• 11. 
Ranshofen unter den Pröpsten Werner und Heinrich II. von 
1342—1375. 
Die neue Wahl zu Ranshofen fiel auf Werner 1. Er Iiess die Capelle 
der heiligen Katharina ausbessern und malen , war ein besonderer Freund und 
Wohlthäter der Armen und verpachtete die Höfe des Stiftes um einen sehr 
geringen Preis. Zu seiner Zeit wurden wieder mehrere Jahrtage gestiftet und 
manches Wohlthätige für das Stift errungen. 
1343 gab Konrad Stal sein Gut auf dem Berge bei Stroheim und eine Hube 
zu Puch, beide lediges Aigen für einen Jahrtag auf dem St. Johannes-Altar und 
am dritten Tage nach St. Georgi mit gesungenen Vigilien und einem Requiem, 
indem zugleich die übrigen Priester celebriren, für sich, seine Eltern Konrad 
und Elisabeth, seine Gattinen Anna, Elisabeth und Margaretha, seinen Sohn 
Albert und alle seine Vorfahren2). 
1345, am 24. Mai, gegeben zu Burghausen, stiftete K. Ludwig eine 
heilige Messe im Dorfe Ranshofen zu Ehren Mariens (d. i. in der Kirche 
St. Michael). 
1345 machte Kaiser Ludwig der Baier dem Stifte eine volle Schenkung 
aller Güter und ihrer Erträgnisse des Dorfes Ranshofen als ein ganz freies 
Aigen ; es wurde zu einer Hofmarch erhoben. Es stehe auch das Gericht über 
alle diese Unterthanen dem Stifte zu , ausgenommen in Betreff des Todschlages 
und der Nothzucht. Er stiftete auch auf dem Altäre, auf dem Chore, welchen 
der Propst Werner zu Ehren Mariens errichtet hatte, eine tägliche Messe zum 
Seelenheile für sich, seine Vorfahren und Nachkommen ; der Propst soll dem 
dieselbe feiernden Priester täglich drei Salzburger Pfennige geben3). Am fol¬ 
genden Tage ertheilte er allen seinen Amtleuten den Befehl das Stift bei diesen 
Rechten zu beschützen4). 1346 gab er demselben das Befugniss in dem oberen 
Holze auf dem Weilhart Holz zu schlagen nach dem Rathe des jeweiligen Forst¬ 
meisters, so viel sie bedürfen5). 
1348 übergaben Konrad Stalo der Ältere und sein Sohn Albert dem Stifte 
ihren oberen Hof zu Lengdorf für ihr Seelenheil, mit der Bedingung , dass von 
demselben jährlich eine Pension von 20 Schillingen Pfennigen Regensburger 
Münze mit zwei Hühnern dem Stifte zukommen sollten, 12 Schillinge für ein 
1) L. c. S. 143 acta 1339 in festo S. Agnetis (21. Jänner). 
2) Antiq. Ranshof. S. 152. In festo S. Pancratii (12. Mai), sigillis proprio et 
civitatis Brunov, appensis. 
3) L. c. p. IV, S. 163. Burghausen, am Erchtag nach Gotzleichnamstag 1345. 
4) L. c. S. 166.Burghausen, am Mittwoch nach Gotzleichnamstag 1345. (Auch 
Mon. boic. Ill, S. 369.) 
5) L. c. S. 168. Gegeben zu München, am St. Georgentag 1346. 
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