Volltext: Geschichte des aufgelassenen Stiftes der regulirten Chorherren des heiligen Augustin zu Ranshofen in Oberösterreich

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Dieselbe wurde dann im Jahre 831 von den Abgeordneten desselben in 
Vollzug gesetzt vermöge einer Urkunde von Mondsee, gegeben zu Rantes- 
d o r f1). 
Daselbst schenkte auch am 19. Juni desselben Jahres K. Ludwig dem 
Erzbischöfe Adelram von Salzburg eine Colonie in Kärnten, wo die Gurnitz 
in die Gurk fällt, mit allem Zugehör2). 
K. Ludwig II., der Deutsche genannt, gab ebendaselbst am 1. October 860 
dem Grafen Witagowa zwölf dienstbare Mansus im Admontthale3). Dieser starb 
zu Frankfurt am 28. August 876 und dann bestätigte sein Nachfolger König 
Karlmann am 28. Juni 877 dessen gemachte Schenkung an das Stift Krems¬ 
münster, nämlich Besitzungen in Unterösterreich zwischen den beiden Sprazen 
(Flüssen), in einer eigenen Urkunde, gegeben zu Radensdorf (d. i. Rantes- 
dorf) 4). 
In diesem Jahre gründete er zu Oting (Alt - Öting), wo auch eine 
königliche Pfalz war und er sich gerne aufhielt, ein Kloster, welches zu Ehren 
der seligsten Jungfrau Maria und des heiligen Philipp geweiht wurde. Es stand 
zuerst unter den Äbten Werinolf und Purchard und unter königlichem Schutze, 
hing aber von keinem Bischöfe ab 5). 
Im Jahre 878 stellte K. Karlmann zu Rantesdorf den Priestern von Öting 
eine Urkunde aus6). Er starb dann im Jahre 880 am 22. März (nach ändern am 
22. September) und wurde seinem Wunsche gemäss in seiner neuen Stiftung zu 
Öting begraben. 
Nach ihm wurde Karl III., oder der Dicke, deutscher Kaiser, aber im Jahre 
887 entsetzt und starb am 13. Jänner 888. 
Am 10. December 887 war der tapfere Am u lf, Karlmann’s Sohn, zum 
König der Deutschen erwählt worden7). 
Im Jahre 885 wird nebst Matighofen, Weles und Muning, auch die Mauth zu 
Rantesdorf erwähnt 8). 
893 am 22. October schenkte in eben diesem Orte König Arnulf dem Klo¬ 
ster Kremsmünster und dessen Abte Seelpero die confiscirten Güter der rebel¬ 
lischen Grafen und Brüder Engelschalk’s II. und Wilhelm’s9). 
1) Chronicon Lunaelacense. 1748, pag. 72. 
2) Juvavia von Kleinmayer. Diplom. Anhang. Nr. XXVI. S. 80, Dalum XIII, 
Cal. Julii 831. Actum Randestorf palacio nostro. 
3) L. c., pag. 94, actum Rantesdorf villa regia. 
4) Urkundenbuch des Stiftes Kremsmünster vom J. 777 bis 1400, bearbeitet 
von Theodorich Hagn, Stifts-Archivar. Wien 1852, pag. 11. 
5) Mon. boic. Vol. XXXI, p. 101, 109, 153, 164. 
6) Antiquarium R^nshofianum, pag. 2. 
7) De Arnulfo Francorum rege, commentatio historica. Ab Ernesto Duemmler. 
Berolini 1852, pag. 28. 
8) Mon. boic. Vol. 31, I, pag. 116, 25. Augusti apud Weibelingen. Urkunde 
K. Karl’s III. Urkundenhuch ob der Enns, Bd. II, S. 26. 
9) Urkundenbuch von Kremsmünster. 1852, pag. 23. Actum ad Ratensdorf 
Pachmayr, annales Cremifan. pag. 25.
	        
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