Volltext: Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im Lande ob der Enns

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dahin; der erste Abt hiess Gottschalk, der Prior Wilhelm; Otto 
selbst ward im Jahre 1138 oder 1139 (?) Bischof von Freisingen, 
wo er sich eben so sehr durch seine Frömmigkeit als durch Gelehr¬ 
samkeit auszeichnete. 
Vom Kloster Heiligen kreuz stammten mehrere Filialen ab : 
die älteste ist Zwetel (clara vallis; im V. 0. M. B., das deutsche 
Clairveaux) gestiftet von Hadamar von Cuopharn im Jahre 1139; dann 
entstand B au m garte nb erg im Lande ob der Enns 1141. Andere 
Filialen desselben waren: Lilienfeld (Campililium, campus liliorum) 
gestiftet 1202 vom Herzog Leopold VII., dem Glorreichen; dann 
Goldenkron in Böhmen(spinea corona), errichtet 1263von Otto¬ 
kar, König in Böhmen und Herzog von Österreich, nach seinem Siege 
über die Ungern; ferner Neuberg (ad novas montes) in der Steier¬ 
mark, welches Otto, Herzog von Österreich, im Jahre 1327 grün¬ 
dete, und das 1786 aufgelöst wurde, endlich zwei Klöster in Ungern. 
Ein anderes Kloster dieses Ordens, welches noch besteht, ist 
Willi e ring (Hilaria) im Lande ob der Enns an der Donau gelegen; 
es wurde im Jahre 1146, vorzüglich durch Cholo von Wilhering, 
gestiftet, dahin kamen zwar die ersten Mönche aus dem um 1129 
gegründeten Stifte Bein in der Steiermark, allein diese starben um 
1185 fast ganz aus, und Wilhering wurde nun von Ebrach in 
Franken neu angepflanzt. Wilhering selbst erhielt nach und nach 
mehrere Filialen: zuerst im Jahre 1260 Hohenfurth in Böhmen, 
welches Wok von Bosenberg gegründet hatte; dann Engelszell 
(cella angelorum) im Lande ob der Enns an der Donau , welches 
schon 1293 von Bernhard von Prambach, Bischof zu Passau, gestif¬ 
tet und 1295 aus Wilhering mit Mönchen versehen wurde; endlich 
Se u sens te in an der Donau im V. 0. W. W., welches seinen Ur¬ 
sprung dem Eberhard von Walsee zu Drosendorf, Landeshauptmann 
ob der Enns, verdankte; der Stiftbrief ist vom 19. September 1336 
datirt. Die Einverleibung in den Orden wurde in dem Ordenscapitel 
zu Citeaux am 17. November 1337 ausgesprochen. 
Im Jahre 1355 stifteten Eberhard von Walsee und seine Gattin 
Anna ein Nonnenkloster Cistercienser-Ordens zu S chi i er bach im 
Lande ob der Enns für eine Äbtissin und zwölf Frauen. Es hiess 
eigentlich Frau en-Saal (aula beatae Mariae virginis), wurde 
aber zur Zeit des herrschenden Lutherthums ganz verlassen; end¬ 
lich brachte der brave Abt Anton Wolfradt von Kremsmünster im
	        
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