Volltext: Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im Lande ob der Enns

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Dieser kommt auch in einer Tradition von Klosterneuburg vor *). Wir glauben, 
dass diese drei Angeführten nicht von Klamm im Lande ob der Enns sind, denn 
sie werden nicht Grafen genannt, wie andere aus jener Zeit; sie sind wahr¬ 
scheinlich von Klamm bei Schottwien im Lande unter der Enns, denn in der Ur¬ 
kunde von 1183 sind fasst nur Zeugen aus der Nachbarschaft, wie die Peilsteiner, 
Schala, Lengenbach, Anzinesbach u. s. w. Auch Wigand von Klamm tritt 
nicht als Graf auf, und wird als Besitzer von Klamm in Unter-Österreich be¬ 
trachtet 3). Sollten sie aber doch vom Lande ob der Enns sein , so waren sie 
vielleicht nur Ministerialen der Grafen von Klamm oder Burgvögte, zur Burg 
gehörige Rittersleute, welche sich nach damaliger Sitte von derselben benannten. 
Endlich kommt noch ein Herr and von Klamm als Zeuge in einer Urkunde 
vom 17. Mai 1204 vor 3). Dieser ist wohl auch von jenem Klamm im Unter- 
Österreich, denn die Urkunde ist zu Wiener-Neustadt ausgestellt , dort hatte 
das Kloster Formbach , welchem der Herzog Leopold VII. die Mautfreiheit auf 
dem Wasser verlieh, bedeutende Besitzungen, und die Zeugen sind fast alle auch 
aus jener Gegend oder aus der benachbarten Steiermark. 
In der Urkunde vom Jahre 1209 wird ein Rüdiger Sohn Wichard s 
vo n Klamm erwähnt, welcher das GutPirken nach Baumgartenberg schenkte 4), 
beide werden aber auch weder Grafen noch nobiles genannt, und waren wohl 
nur Güterbesitzer bei Klamm im Lande ob der Enns 5). 
1) Fontes rerum aust. Bd. IV, liber funclat. colleg. ecclesie Claustroneobur- 
gensis a Maximiliano Fischer. Wien 1851. S. 161, Nr. 733. 
2) L. cv S. 307. wo eine Erklärung darüber vorkommt und von einem Wi¬ 
gand von Klamm aus jener Gegend die Rede ist. 
3) Meiller's Regesten, S. 93, Nr. 52. 
4) Kurz, Bd. III, S. 407, Urkunde von Baumgartenberg. 
5) Es ist in dieser Abhandlung freilich manches problematisch und zu wenig 
begründet, wir stellten auch nur dasjenige dar, was uns als das Wahrscheinlichere 
erschien, vielleicht finden sich einst noch Documente vor, welche mehr Aufschluss 
geben und sichere Daten darüber enthalten.
	        
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