Volltext: Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im Lande ob der Enns

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erscheint; diesen Namen führte er aber nach seiner Vermählung mit der Beatrix 
von Klamm, die seine Gattin urkundlich genannt wird *), öfters bei Schenkun¬ 
gen an Baumgartenberg vorkommt 3), und selbst als Stifterin des Spitales zu 
Pahin (St. Nikola) auftritt 3). 
Sie hatte auch eine Schwester Namens Elisabeth, welche ebenfalls in 
Urkunden von Baumgartenberg erwähnt wird 4). Wir halten diese beiden für 
Töchter jenes Wigand von Klamm, welcher im Jahre 1125 nebst Otto II. 
von Machland als Zeuge in einer Urkunde von Gleink vorkommt 5). Er scheint 
keinen Sohn gehabt zu haben, daher erbte Beatrix als die älteste Tochter die 
Burg Klamm, von der sie den Namen führte, und ihre Schwester Elisabeth bekam 
mehrere derselben nahe liegende Besatzungen, von denen sie manches für wolil- 
thätige Zwecke verwendete. 
Diese starb wahrscheinlich unvermählt; aber der Gemahl der Beatrix, Wal- 
chun von Machland, schrieb sich dann von dieser neu erworbenen Burg Klamm, 
nach damaliger Sitte, auch Walchun von Klamm, welchen Titel er urkund¬ 
lich in den Jahren 1142 und 1154 führte, wie schon gesagt worden ist. Wann 
Walchun starb, ist unbekannt, doch vor seiner Gattin Beatrix , welche zwischen 
1181 und 1184 als Witwe erscheint, wo sie ein Spital zu St. Nikola (Pahin) 
stiftete mit Einwilligung ihrer Tochter Adelheit, deren Gemahles H. (Her¬ 
manns ?) Grafen von Velburg und seines Sohnes Otto, ohne dass von ihrem 
eigenen Gatten eine Rede wäre, der also nicht mehr lebte 6). 
* Daraus geht zugleich hervor, dass diese Stiftung nicht unter dem Papste 
Lucius II. (1144—1145) gemacht wurde, wo ja Walchun noch lebte, welcher 
bis 1159 urkundlich erwähnt wird, sondern unter Lucius III. (1181 — 1185). 
Bald darnach starb wohl auch Beatrix, indem dergleichen Stiftungen meistens 
1) Kurz, Bd. IV, Urkunde von Waldhausen, Nr. 29, S. 478, 480. Walchun 
de Chlamb et uxor ejus Beatrix; sie gab ein Gut im Ennsthale zu Obelach an 
ihre Stiftung zu Pahin, welches Gut sie beide einst besassen — aber eben die Fami¬ 
lie von Mächland war dort begütert gewesen. 
2) Kurz, Bd. III, S. 403, Urkunde Nr. IX, Jahr 1209. In Werde duos mansus, 
quorum unum Beatrix de Klamme contulit etc. S. 408. In Erta unum (prediolum) 
Beatrix de Klamme contulit. 
3) Kurz, Bd. IV, S. 478, Urkunde 29. Nobilis mulier Beatrix de Chlamb 
hospitale — in Pahin — construere cepit et ecclesiam fabricare. (Aus den Jahren 
zwischen 1181 und 1185.) 
4) Kurz, Bd. IV, Urkunde Nr. I, S. 382, vom Jahre 1141. Dedit etiam (Otto) 
predium Modminsdorf nuncupatum ad orientem quidem cuidam matrone Elisabeth 
conterminum. Und noch bestimmter 1. c., Urkunde IX von 1209, S. 403. Predium 
modminsdorf ad orientem quidem conterminum est agris cuiusdam matrone Elisa¬ 
beth sor oris quondam Beatricis de Klamme. 
5) Kurz, Bd. III, Urkunde Nr. II, S. 299, 303. 
6) Kurz, Bd. IV, Urkunde Nr. 29, S. 478. Beatrix de Chlamb — predium eidem 
hospitali (in Pahin) de assensu nobilis mulieris Adelheidis filie ipsius et 
mariti eiusdem , H. scilicet comitis deVelburc, et O. (Ottonis) filii eorum pia 
deuocione concessit.
	        
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