Volltext: Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im Lande ob der Enns

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Enns1). Als Zeuge in dem darüber ausgestellten Stiftungsbriefe erscheint auch 
ein Wodalrich von Machland, sehr wahrscheinlich ein Bruder des Otto 3). 
Ob aber diese beiden die Ersten von jener Familie waren, welche in dieser Ge¬ 
gend Güter erwarben, und ob Otto I. der Vater Otto's des Jüngern, des Stif¬ 
ters von Baumgartenberg und Waldhausen, war, ist ebenfalls unbekannt, doch 
ist es nicht sehr wahrscheinlich ; denn es ist in einer Urkunde des StiftesWald- 
hausen vom Jahre 1147 von Vorfahren Otto's des Jüngern die Rede, welche 
mehrere Kirchen in jener Gegend gegründet haben 3), so dass schwerlich jene 
beiden vorher Genannten die einzigen dieser Familie gewesen sind. Es 
erscheint auch im Saalbuche von Klosterneuburg, wahrscheinlich um 1130, ein 
Herbront von Machland, welcher dorthin eine Schenkung machte 4), er 
war vielleicht ein Sohn jenes Wodalrich von Machland, schwerlich aber ein Bru¬ 
der Otto's II., als welcher er wenigstens nirgends angeführt wird. Dieser Otto II. 
hatte noch zwei Brüder, nämlich Wal chun undPertolf, welche mitsammen 
in einer Urkunde von Klosterneuburg (das Jahr ist nicht angegeben, vielleicht 
um 1130), erscheinen5). Otto war wohl der Ältere, weil ergewöhnlich den ersten 
Platz einnimmt ; Per toi f scheint bald gestorben zu sein, weil er dann nicht mehr 
erwähnt wird , da doch Wal chun noch oft in Verbindung mit Otto vorkommt. 
Wal chun erscheint zuerst um das Jahr 1122 (wenigstens nicht später), 
als Zeuge in einer Urkunde des Markgrafen Leopold IV. von Osterreich 6). 
Otto II. kommt als Zeuge im Jahre 1125 vor und zwar in einer Ur¬ 
kunde von St. Florian 7) und in einer anderen von Gleink 8) ; Walch un von 
Machland um 1127 als Zeuge in einer Urkunde des Markgrafen Leopold IV. 9), 
1) Der Stiftungsbrief befindet sich bei Pez: Cod. epíst. I, 333 } aber das 
Datum daselbst ist irrig, wie wir schon früher bemerkt haben. 
2) Davon geschieht auch Erwähnung im Archiv für Kunde österreichischer 
Geschichtsquellen, herausgegeben von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaf¬ 
ten in Wien, Jahrgang 1851, Bd. I, 3. und 4. Heft, S. 278. 
3) Kurz's Beiträge. Bd. IV, S. 427 — 430. Ecclesias quoque, quas tarn ipse 
(Otto junior), quam patres s u i in territorio patrimonii fundaverant — donauit etc. 
4) Fontes rerum austriacarum. Herausgegeben von der kaiserlichen Akademie 
der Wissenschaften. Bd. IV, 1851, Wien. Codex traditionum ecclesiae claustro- 
neoburgensis, pag. 140. Herbront de Machlant tradidit eodem (nach Neuburg) 
servum unum nomine Waltherum annuali censu V. nummorum. 
5) Fontes rerum aust. Bd. IV, Nr. 57. Testes per aurem attracti: Otto de 
Achlant et fratres ejus Waltcunus et Perhtolfus. Achlaud ist für Machland gesetzt, 
es steht sogar im Saalbuche das Abkürzungszeichen ¿ welches das ausgelassene M 
bezeichnet (L. c., S. 219), der Ausdruck A chi and kommt übrigens in mehreren 
Urkunden vor. Man findet auch: Maheland, Mahlant, Maglant. 
6) Meiller's Regesten zur Geschichte der Markgrafen undHerzoge Österreichs 
aus dem Hause Babenberg. Wien 1850; S. 16. 
7) Stülz's Geschichte von St. Florian, S. 239. 
8) Kurz's Beiträge. Bd. III, S. 303. 
9) Meiller's Regesten der Babenberger, S. 18. Saalbuch von Klosterneu¬ 
burg, S. 100.
	        
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