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ökonomischer Hinsicht war nicht gut, denn unter ihm wurden die Schulden
desselben, ungeachtet er Silber, Mobilien und andere Sachen verkaufte, um
22.667 Gulden vermehrt.
Er starb am 21. September 1736 zu Linz, wurde jedoch nach Baumgarten¬
berg gebracht und dort begraben.
Nach seinem Tode wurde wegen der zerrütteten Vermögensumstände des
Stiftes (die Schulden sollen sich auf 114.318 Gulden belaufen haben) längere
Zeit keine Wahl vorgenommen. Anfangs verwalteten der Prior Athanasius Cham-
paigne (geboren zu Baumgartenberg) und Wenzel Oberegger, Hof- oder Stifts¬
richter, das Kloster, aber am 12. März 1737 wurde Christian Eberl, Profess von
Heiligenkreuz, vom Kaiser Karl VI. zum Administrator ernannt und von Michael
Edlen von Springenfels, Landschreiber ob der Enns, als solcher installirt.
Erbrachte aber dem Kloster durchaus keinen Nutzen während der vier Jahre
seiner Verwaltung; er schickte sogar mehrere Mitglieder von Baumgartenberg in
andere Klöster von Osterreich und Steiermark, nur vier blieben zurück. Es wurde kein
Chor gehalten und der Gottesdienst in der Klosterkirche sehr vernachlässiget; end¬
lich am 7. März 1741 wurde er auf Befehl des Hofes in sein Kloster Heiligenkreuz zu¬
rückgeschickt und die verwiesenen Mönche kamen wieder in ihr Stift. Vom Aller¬
höchsten Hofe wurde nunD o minik E f f i nger, Mitglied von Baumgartenberg, zum
Verwalter ernannt, welcher es auch bis zu seinem Tode am 28. März 1743 blieb.
Dann erhielten die Verwaltung der Prior Gottfried aus diesem Kloster
und mit ihm Joseph Müttersgleich, Hofrichterdaselbst ; beide waren von dem Abte
Johann von Wilhering dazu ernannt worden, welchem der eigentliche Vaterabt
Robert von Heiligenkreuz seine Rechte auf mehrere Jahre übertragen hatte. Allein
die Oberleitung führte sowohl in geistlicher als ökonomischer Beziehung der Abt
Johann in Verbindung mit dem Abte von Kremsmünster, und zwar sogar auf
Allerhöchsten Befehl. Diese Verwaltung dauerte bis 1745, wo mit Bewilligung
der K. Maria Theresia am 27. Jänner eine neue Wahl vorgenommen und Hila¬
rius I. (Rizy) als Abt erwählt wurde.
Johann von Wilhering installirte ihn, aber der Abt Chrisostomus von Lilien¬
feld, damals Generalvicar des Cistercienser-Ordens, ertheilte ihm die Benedic¬
tion, die Inful und den Stab am 24. Februar 1745 1).
Hilarius Rizy war am 21. April 1695 zu Weitra im Lançle unter der Enns
geboren worden, trat dann in das Kloster Baumgartenberg, machte am 29. Sep¬
tember 17.18 Profess und feierte seine Primiz am 20. October 1721. Er ertheilte
durch zwölf Jahre den Schülern im Stifte Unterricht in der Musik , war ferner
durch sechs Jahre Kellermeister, Ein Jahr Subprior und Novizenmeister, dann
Ökonom, endlich durch sechs Jahre Pfarrer in Pergkirchen ; als solcher wurde er
zum Abte erwählt. Am 4. Mai 1745 wurde er von dem Prälaten Alexander von
Kremsmünster bei den Ständen zu Linz eingeführt.
1746 am 27. September ward er Rechnungsrath im Prälatenstande , 1747
wurde er von der K. Maria Theresia als Commissär zur Abtenwahl in Engelszell
abgeordnet. Er war ein recht guter und sorgfältiger Vater seines Klosters, hielt
1) Der Prior Gottfried starb am 5. August 1751 als Senior des Klosters und
als Jubelpriester.