Volltext: Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im Lande ob der Enns

16 
das dort lag, wo nun ihr Maierhof sich befindet, der Kuhof genannt1). An 
dasselbe schliesst sich ein Besitzthum, theils cultivirt, theils uncultivirt, welches 
auf einer Seite an der Naarn sich endet, auf der andern ein Thal zur Grenze hat, 
welches dasselbe von Kirchstege 2) trennt, auf der dritten Seite stosst es an 
Lawarin und auf der vierten an Modminsdorf ; ferner eine Meierei zu Labing, 
zwei Bauernhöfe in Werde 3), von denen einen Beatrix von Klamm, den andern 
Ulrich, der Sohn des Grafen Otto von Velburch, dem Stifte schenkte. Sie besas- 
sen auch das grosse Gut zu Hard, welches Hermann von Bochesruke 4) 
ihnen geschenkt hatte, worauf früher auch das Stift St. Florian Anspruch machte, 
welches aber ihnen zugesprochen wurde 5). Es erstreckte sich von der Naarn 
bis zu den Feldern des Dorfes Staerzingen 6), und von dem Gute Zagelowe7) 
bis zu der Besitzung des Eberhard von Brotestrum 8). Ferner 
gehörten dem Kloster eine Insel in der Donau, die nicht näher bezeichnet ist, 
und ein kleines Gut in Ruprechtshofen, dann in N i uhe im 9) zwei kleine Höfe, 
welche zum Gute Hard einverleibt waren, das Gut Pirken10), gegeben von 
Rudiger, dem Sohne Wichard's von Klamm, zwei Güter, welche das Kloster von 
Eberhard von Brotestrum gekauft hatte, drei kleine Güter, die dessen Töchter 
geschenkt, ein Gut in Wagrein 14) und ein kleines in Werde, welches die 
Brüder Heinrich und Dietrich von Naarn gegeben hatten, endlich einen Mansus, 
geschenkt von Heinrich, dem Sohne dieses Dietrich, in H e um ad 12) auch 
einen Mansus, gegeben von Einwick vonKuleube 13). 
1) Kühhofen, ein Dorf bei Baumgartenberg. 
2) Die sogenannte Bruderaue zwischen der Naarn , dem Dorfe Kirchstege 
(jetzt Kirchstetten, eine halbe Stunde von Baumgartenberg in der Pfarre Mitter¬ 
kirchen) und Mettenstorf. 
3) Werde ist in der Pfarre Mitterkirchen und heisst jetzt Wörth. 
4) Diese Familie hatte mehrere Besitzungen im Machland und kommt auch in 
Urkunden von Waldhausen vor; hier selbst ist kein Ort dieses Namens bekannt, 
aber am Fusse des Berges Loibl, an der kärntnerischen Seite, lag einst, im XIII. 
Jahrhunderte , ein Ort und Hospitium dieses Namens; vielleicht ist jene Familie 
von dort eingewandert. Siehe Meiller's Regesten, S. 269. Aber Ankershofen setzt 
dieses St. Antoni-Hospital bei Stein in Ober-Krain an. Archiv für Kunde österrei¬ 
chischer Geschichtsquellen. Bd. 8, S. 379. 
5) Es ist das nämliche Gut, wovon in der Urkunde vom Jahre 1208 die Rede ist ; 
es lag in der Pfarre Naarnr wo noch ein kleines Schloss, Namens Hart» sich befindet. 
6) Jetzt Starzin g, auch in der Pfarre Naarn. 
7) Ist jetzt nicht bekannt, war aber auch in der Nähe. 
8) Dieses ist das jetzige Dorf Brotstrum oder Pratztrum , auch Brotsturm 
genannt, in der Pfarre Naarn. 
9) Ist unbekannt^ wahrscheinlich lag es einst in der Naarn. 
10) Unbekannt, vielleicht Pürach in der Pfarre St. Georgen an der Gusen. 
11) Jetzt Wagra in der Pfarre Mitterkirchen. 
12) Unbekannt. 
13) Kuleube ist wahrscheinlich Külb in Unterösterreich V. 0. W. W., süd¬ 
westlich von St. Pölten.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.