Volltext: Geschichte des Pfarr- und Wallfahrts-Ortes Adlwang

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Wir treffen also Adlwang in den Zeiten des Superio 
rates in freudigem Aufschwung. Nur die sinanzielle Seitt 
erfuhr um die Mitte des 18. Jahrhunderts einen empfind— 
lichen Schlag, dessen Folgen man wohl vor sich sieht, dessen 
Ursachen aber sich nicht genügend erklären lassen. — Da 
kamen die Zeiten der freimaurerischen Kirchenstürmerei in 
den Tagen des Kaisers Josef II. die über den Wallfahrts— 
ort schwere Trübsal brachten. 
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Mune 
7. Adlwang in der Zeit des Kaisers Josef II. 
Es ist bekannt, wie Kaiser Josef II., erfüllt von den 
rationalistischen Grundsätzen seines Lehrers Karl Anton 
Martini und des abgestandenen Benedictinermönches Joses 
v. Lanjuinais, gleich, als er die Zügel der Regierung 
in die Hände bekam, nach dem Princip zu handeln begann! 
„Ein Reich, das ich regiere, muss nach meinen Grund— 
sätzen beherrscht werden.“ (Brief Kaiser Josef's an Erzbischof 
Hieronymus, Graf Coloredo von Salzburg). „Ich habe ein 
schweres Geschäft“, ließ der Kaiser sich vernehmen (1781), 
„ich soll das Heer der Mönche reduziren, ... fie, vor deren 
geschornem Haupte der Pöbel in Ehrfurcht auf die Knie 
niederfällt, und die sich eine größere Herrschaft über das Herz 
des Bürgers angeeignet haben, als irgend Etwas.“ Erfüllt 
von solchen und ähnlichen despotisch-rationalistischen Grund— 
sätzen, gieng der Kaiser (1781) an die Aufhebung der 
Klöster und Begründung des „Religionsfondes“ 
(1782), welcher auch durch die Einziehung von Wall— 
fahrtsorten mit reichen Kapellen bereichert werden sollte. 
Es ist auch bekannt, wie die Reise Papst Pius VI. nach 
Wien (1782) im Beginnen des Kaisers so viel wie Nichts 
änderte. Verfuhr Josef II. seit 1784 auch schonender mit 
der Kirche, so wirkten doch seine Grundsätze durch frei— 
maurerisch gesinnte Beamte in den Provinzen noch lange 
nach, ja noch weit über die Regierung Josef's II. hinaus 
Deutlich zeigt sich die Wirksamkeit dieser Grundsätze 
auch an der Geschichte des Wallfahrtsortes Adlwang.
	        
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