Volltext: Geschichte des Pfarr- und Wallfahrts-Ortes Adlwang

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diesen Tagen. Am 12. September war, nach St. Fadin— 
gers Tod, in Enns mit den Aufständischen ein Waffen— 
illstand zustande gekommen, worauf sofort — wenigstens 
im Traunviertel — wieder Ruhe eintrat. Das Werk 
der Gegen-Reformation wurde von nun an hier 
nicht mehr gestöort. 
3. Neues Aufblühen der Wallfahrt. 
Das Gnadenbild verloren, die Wallfahrer verscheucht, 
die Kirche theilweise dem Einsturz nahe, so gieng Adlwang 
aus den Stürmen der Reformationszeit und der Bauern— 
anruhen hervor. Da fügte es Gottes Vorsehung, dass die 
Mutter⸗Gottes⸗Statue wieder aufgefunden ward. Die Kirche 
war so verwahrlost, dass selbst ein großer Ameisen— 
haufen in derselben entstanden war. Als man beim Eintritt 
besserer Zeiten — im 3. Jahrzehent des 17. Jahrhunderts — 
daran gieng, das Gotteshaus zu säubern und den Ameisen— 
haufen wegzuschaffen, fand sich unter demselben die Gnaden— 
statue wieder (1622). Dieselbe wurde nunmehr auf einer 
steinernen Säule an der Stelle aufgerichtet, wo man sie 
gefunden hatte, nämlich dort, wo jetzt die Frauenstühle be— 
ginnen. Später übertrug man sie in die Fensternische, wo 
setzt das Missionskreuz steht. Hiebei erregte der Umstand 
Aufsehen, wie das „Mirakelbuch“ meldet, dass sich die 
Ameisen nicht von der Statue vertreiben lassen wollten. 
Noch in den Fünfziger Jahren des 17. Jahrhunderts sollen 
sie zahlreich sich bei dem Gnadenbilde vorgefunden haben. 
Das Volk nannte darum seitdem Adlwang „Maria im 
Ameisenhaufen“.. IJ 
Man »ersieht hieraus, dass sich die Kirche nur langsam 
aus ihrer Verwahrlosung erholte. Zwar wurden bei und in 
der Kirche Bauten geführt, wie daraus hervorgeht, dass sich 
der Besitzer des Aschbauerngutes in der Pfarre Wartberg 
jetzt Nussbach), Unterthan von Adlwang, bei Abt Placidus 
Hhuechauer (1648) beschwerte, dass er die kleinen Fuhren, 
zu denen er verpflichtet sei, nicht mehr erschwingen könne, 
da jetzt bei der Kirche gebaut werde und er die Fuhren
	        
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