Volltext: Geschichte des Pfarr- und Wallfahrts-Ortes Adlwang

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jenes unglücklichen Wolfgang Ackerlhaider gewesen, von dem 
oben die Rede war. Wahrscheinlich aber liegt ein Fehler in 
der Eintragung vor, so dass es eigentlich heißen sollte: filia 
Wolfgangi Wimber, dem 1645 die vorher genannte Tochter 
Ursula geboren worden war. Noch öfter erscheint später in 
den Pfarrbüchern von Pfarrkirchen der Name Ackerl— 
haider, aber meist mit dem Beisatze incola, Inwohner, 
oder als Besitzer eines Kleinhauses am Pihret, so 1630 ein 
„Wolf Ackerlhaider am Pühret“. 
Nach der Niederwerfung der Bauern-Rebel— 
lion vom Jahre 1597 begann die Gegen-Reformation 
langsam, sehr langsam ihre Thätigkeit. Auch nach der Schlacht 
am Weißen Berge (1620) beschleunigte sie ihre Schritte nicht. 
Wie es noch 1622 um das kaͤtholische Bekenntnis in der 
Gegend von Pfarrkirchen stand, ersehen wir schon an den 
ganz spärlichen Taufen, die in dem seit 1618 begonnenen 
Taufbuche eingetragen werden konnten. Noch im Jahre 1622 
macht der Pfarrer Johann Christophorus Debschiz 
bei der Eintragung einer Taufe aus Hall am 28. Jänner 
die Anmerkung: „Dieses Kind ist das erste, das die Haller 
seit vierr Jahren hieher zur Taufe brachten, und auch dieses 
hätten sie gewiss nicht gebracht, wenn der Prädicant zu 
Grueb daheim gewesen waäͤre.“ 
Erst im October 1624 findet sich die Ueberschrift: 
„Post éjectionem prædicantium ex supériore Austria“ (Nach 
Vertreibung der Prädicanten aus Oberösterreich), und nun 
mehren sich die eingetragenen Tauffälle von Monat zu Monat. 
Mit Beginn 166 betragen die Tauffälle eine Anzahl, die 
der in unserer Zeit. verhältnismäßig gleichkommt. Nur im 
Jahre 1626, zur Zeit des großen oberösterreichischen 
Bauernkrieges, ist vom 25. Mai bis 17. September 
kein einziger Tauffall eingetragen; hatte ja am 25. Mai 
Stephan Fadinger mit 7000 rebellischen Bauern in 
Wels die Traun überschritten und am 26. Mai Krems— 
münster besetzt, um von dort gegen Steyr weiterzuziehen, 
also gerade durch die hiesige Gegend. Dass hiebei die kaum 
aufgegebenen protestantischen Neigungen der Bewohner von 
Pfarrkirchen, Hall, Adlwang u. s. w. wieder aufwachten, 
davon spricht das beredte Schweigen des Taufbuches in
	        
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