Volltext: Wolfsegg

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müssen. So wurde auch Pfarrer Weilnböck von ihr geplagt. 
Er hat wohl die meiste Zeit in der heutigen Kanzlei zu¬ 
gebracht, wo er täglich die hl. Messe las und auch Beicht 
hörte. Selten dürfte er -die Kirche betreten haben. Unter 
ihm waren einige Hilfspriester hier, deren einer Herr Lintl, 
später Stadtpfarrer in Urfahr, sich durch Entfernung des 
alten, wunderschönen Barockaltares und Aufstellung des 
gegenwärtigen ein zwar leider bleibendes, jedoch vom 
Standpunkte der Kunst nicht gesegnetes Denkmal geschaf¬ 
fen hat. Das meiste aus dieser Zeit kursiert ja noch heute 
im Volksmunde und braucht daher nicht angemerkt werden. 
An Stelle des von hier abgewanderten Pfarrer Weilnböck 
trat dann am 8. Juli 1897 Herr Pfarrer Johann Bredl als 
achter Pfarrer Wolfseggs. Am Tage seines Einzuges hier 
(8. Juli) brannten in Ampflwang Kirche und Pfarrhof 
ganz nieder. Großartig muß die Inftallierungsfeier ver- 
lausen sein. Da gab's Fackelzug, Beleuchtung «des Schlosses 
und Marktes, Feuerwerk und dergleichen. Leider konnte 
sich Pfarrer Bredl nicht lange Wolfseggs erfreuen, denn 
er starb schon 1901. Unter ihm standen mehrere Messe'leser, 
so ein Herr Karl Melichar, welcher aber sehr bald nach 
Niederösterreich abiwanderte.. An seine Stelle trat der 
Piaristenordenspriester Hochw. Anton Gsangler. Er war 
als Professor in Krems in den Ruhestand getreten. Es sin- 
det sich bei ihm die Anmerkung, daß er als Messe'leser von 
der hiesigen Marktkommune 600 Kronen und 6 Meter 
Holz von der Herrschast 'bezog. Am 11. Mai 1898 wurden 
die Ortschaften Gstaudet, Jmling, Waid und Hauxmoos 
eingepsarrt. Auch Friesam war eingeladen worden, hat 
a'ber wegen des Wi'derstandes nur einiger Besitzer keinen 
Erlfolg gehabt. Anfangs Jänner 1901 starb Pfarrer Bredl 
fast plötzlich an den Folgen eines Magenleidens. Als Pro- 
visor kam hieher Anton Winkler, bis am 14. Juli als neun¬ 
ter Pfarrer Herr Heinrich Pfeiffer eintraf. Alles, was sich 
unter diesen beiden letztgenannten Pfarrherrn zugetragen 
hat, braucht wohl nicht angemerkt werden, da es noch in 
frischer Erinnerung ist. Mit der Uebernahme der Pfarre 
Haag; im Jahre 1919 wurde Wolfsegg wieder frei und 
Mitte Dezember dem zehnten Pfarrer verliehen, der es bis 
heuteinne hat. 
Alle Häuser. 
Wie alt hiesige Häuser sind, möge an einem Beispiel 
gezeigt werden am Schillerhaus im Roßmarikt. Auf dem 
Bilde vom Jahre 1590 ist es schon deutlich zu erkennen, da-
	        
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