Volltext: Das Radio-Konzert daheim [63/64]

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Stück der Drahtspule muß der Strom kriechen, umso schwächer 
wird er). Wir wissen von früher her, daß in jedem Metall eine 
Unzahl von Elektronen frei herumwimmeln. Normalerweise aber 
müssen sie innerhalb des Drahtes bleiben, können nicht ins 
Freie austreten, klopfen vergeblich an die Grenzfläche zwischen 
Draht und Außenraum. Das ändert sich aber sofort, wenn der 
Draht glühend wird; dann wird seine Oberfläche auf einmal 
durchlässig für die Elektronen, läßt sie austreten. Um sie 
anzulocken, bringt man in die Röhre eine Platte A, die man 
mittels einer Batterie (A. B.) stark positiv lädt. Da man einen 
positiven Pol auch Anode nennt (einen negativen .... Kathode), 
so spricht man von »Anodenbatterie« und »Anodenblech« oder 
kurz »Anode«. Die Anode zieht also dauernd die aus dem Glüh— 
draht entwischenden Elektronen zu sich, es fließt also dauernd 
ein Strom durch die Röhre und über das Telephon und die 
Anodenbatterie zurück. Diese Dauerstrom tut dem Telephon 
nichts, denn es bleibt, seiner Stromstärke entsprechend, die Telephon— 
membran eben dauernd angezogen, also schön in Ruhe. 
Nun bringen wir zwischen Glühdraht und Anodenplatte ein 
metallisches Sieb, ein sogenanntes Gitter an. Mit Hilfe dieses 
Gitters läßt sich nun leicht der schon bestehende Telephonstrom 
»steuern«. Die Elektronen fliegen auch jetzt, bei Anwesenheit des 
Gitters, zum größten Teil zum Anodenblech, denn sie fliegen 
eben durch die »Maschenec hindurch. (Ein Teil wird dabei 
allerdings die Gitterstäbe selbst treffen. Wird nun dieses Gitter 
etwa negativ geladen, so wird sofort der bestehende Röhrenstrom 
stark gesscchwächt werden, denn ein negatives Gitter wird 
natürlich die ja von vornherein negativen Elektronen zu rück— 
st oßen. Je stärker negativ das Gitter wird, umsomehr Elektronen 
werden von ihrem Flug zum Anodenblech abgehalten, umso schwächer 
wird der Röhrenstrom. Wird das Gitter andererseits positiv 
geladen, so wird es die anziehende Wirkung des Anodenblechs 
auf die Elektronen nur noch verstärken, es wird der Strom 
in der Röhre steigen, und zwar umsomehr, je stärker positiv 
das Gitter geladen wird. Mit Hilfe ganz schwacher positiver oder 
negativer Ladungen des Gitters kann man also den Röhrenstrom 
»steuernc, durch schwache Ladungsschwankungen des Gitters 
staxrke Stromschwankungen in der Röhre hervorrufen, auf die 
das Telephon dann anspricht.
	        
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