Volltext: Das Radio-Konzert daheim [63/64]

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Alles Ding auf dieser Welt braucht seine Zeit und so er— 
ceichen auch die magnetischen Kraftlinien nicht augenblicklich 
ihre schließlichen Endlagen, sondern erst nach einer bestimmten, 
wenn auch nur ganz kurzen Zeit. Wandern sie doch mit Licht— 
geschwindigkeit durch den Raum, also mit 300.000 km in 
der Sekunde! In / 000 Sekunde ist also so eine Kraftlinie, so ein 
»Ather-Wirbelring«, schon 800 km weit gerast; in !/,000. ooo Se— 
kunde auch schon 8300 m. Nehmen wir nun an, die elektrischen 
Schwingungen, welche die Antenne durchfluten, hätten eine 
Schwingungszahl von 1,000. 000, so muß also in 00äôοûο Se- 
kunde der Elektronenstrom in der Antenne gerade einmal hinauf— 
und hinuntergeschossen sein, also alle 0000000 Sekunde seine 
Richtung gewechselt haben. Entspricht also die Situation der 
Figur 23 irgend einem bestimmten Zeitpunkt, so werden ,000o00 Se— 
kunde später die gezeichneten Kraftlinien schon 160 m weg sein 
und wird der Elektronenstrom dann gerade nach abwärts gehen. 
Diesem abwärts fließenden Strom entsprechen natürlich seinerseits 
wieder eigene Kraftlinien, welche die verkehrte Richtung haben 
wie die ersten. Während also die ersten Kraftlinien noch auf der 
Wanderung begriffen sind, sind schon wieder neue, verkehrt 
gerichtete Kraftlinien aus der Antenne herausgewachsen, welche 
natürlich ihrerseits auch gleich wieder den Marsch in die Ferne 
antreten. Und so wächst eine Kraftlinienschar nach der anderen 
aus der Antenne und wenn wir ein für magnetische Kraftlinien 
empfindliches Auge hätten, so würden wir durch den Raum ein 
»Kraftliniengebilde dahinjagen sehen, bei dem in regelmäßigen Ab— 
ständen (unter den gemachten Annahmen alle 150 m) die Richtung 
der Kraftlinien sich ändert, in dem in ebenso regelmäßigen Ab— 
ständen kraftlinien freie Zonen sich wiederholen (senen Momenten 
entsprechend, wo der Antennenstrom gerade seine Richtung um— 
kehrt, also Null ist und daher auch Leine Kraftlinien ausgesendet 
werden) uswp. — längs irgend eines von der Antenne in die 
Ferne gezogenen Strahls ein stetiges Hin- und Herwogen der 
magnetischen Kraft — eine räumliche »magnetische Welle«. 
Aber auch elektrische Wellen gehen von der Antenne 
aus, und zwar aus folgenden Gründen: Fassen wir zwei Punkte 
der Ankennen heraus, etwa oben den Punkt J. und unten den 
Punkt II (Fig. 23). Zwischen ihnen erstreckt sich eine elektrische 
Kraftlinie (4a). Mit zunehmendem Ausgleich der elektrischen 
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