Volltext: Gmunden und seine Umgebungen

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auf dem Wege nach Gmunden links von der Straße noch zu 
sehe» ist (wiewohl derselbe durch den Zahn der Zeit von Jahr¬ 
zehend zu Jahrzehend an Höhe und Ausdehnung abnimmt) sollen 
4000 Leichname gefallener Bauern begraben sein, ein Beweis, 
wie mörderisch diese Schlacht gewesen. — Hie und da im Volke 
findet sich noch der Aberglaube von nächtlichem Gespensterspuk 
in der Nähe dieses Hügels. 
Von empfehlenswcrthercn Ercursionen in's Hochgebirge 
erübrigt noch ein Besuch des westlichen Theiles des 
Höllgebirges. Hier ist der 
Brunnkogel 
der lohnendste Punkt, wenngleich wir einen minder versuchten 
Bergsteiger zu dieser etwas anstrengenden Tour nicht ver¬ 
anlassen wollen. 
Am zweckmäßigsten dürste sich dieser Ausflug ins Hoch¬ 
gebirge in folgender Weise einrichten lassen: Man macht in den 
späteren Nachmittagsstunden den etwa 3 V« Stunden in An¬ 
spruch nehmenden Weg zur „großen Alm", einer Meierei, 
welcher zugleich eine Schankgerechtsame bewilligt ist. Hier 
nehme man Abendbrod und Nachtlager, versehe sich mit Le¬ 
bensmitteln und einem Führer , in dessen Geleite man vor 
Tagesanbruch den Gricsalmen zuwandert. In 3'/- stunden 
kann dieser herrliche hochgelegene Punkt erreicht sein, wo eine 
Fernsicht über die Seen, besonders gegen Mondsee hin, die 
bereits reichlich vergossenen Schweißtropfen hinreichend lohnet. 
Hier sei die Frühstücksstation. — Nach dieser Ergmcknng be¬ 
gebe man sich wieder auf die mühevolle Wanderung und man 
erreicht in 11ji Stunden den 5326 Wiener Fuß über dem 
Meere erhabenen Gipiel des Brunnkogel. 
Dieser Ausflug werde mit solchen Scheankenschuhen unter¬ 
nommen , wie wir bereits anzudeuten Gelegenheit fanden. In 
Stiefeln biegt sich der Fuß nicht gut beim Steigen und Abwärts¬ 
gehen, und man wird wund. — Unter diesen Schuhen trage 
man schafwollene Socken (ungeachtet der heißen Sommerszeit), 
welche jedoch keine Falten werfen dürfen — Für eigcukliche Hoch- 
gebirgsparlhien ist diele Fußbekleidung beinahe unerläßlich. 
Ans dem Gipfel dieses Berges geniest man eines Ein¬ 
blickes in die Thäler, Schluchten und Bergkessel gegen Süden, 
Südost und Osten, sowie einer Fernsicht, wie sie so bald nicht
	        
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