Volltext: Gmunden und seine Umgebungen

5 
Naturschönheiten und Scenerie» von der großartigsten Wir¬ 
kung entfaltet haben. Hier wechseln immergrüne Thäler mit 
romantischen Felsen-Theatern, nackte Felsgebirge von himmel¬ 
stürmendem Eindrücke und überwältigender Masse spiegeln sich 
in den klaren Fluchen zahlreicher Waidseen von einem eigen¬ 
thümlichen , smaragdgrünen Farbeytone, deren beinahe jeder 
einen anderen Geiühlseindruck in dem sinnigen Beschauer her- 
vorzauberr. Hier findet der Landschaftsmaler die Ideen zu 
seinen schönsten Skizzen, zu den zauberhaftesten Lichreffekten 
und Farbentönen, wie sie das Glühen der Gebirge beim Auf¬ 
gange und Untergänge der Sonne nicht selten und kaum 
irgendwo mit magischerem Lichte darbietet. Hier findet der 
Dichter die Ruheplätzchen, welche ihn zu seinen holden, wachen 
Träumen begeistern können. Der Land- und Forstwirth findet 
hier reichliches Material zu Aufzeichnungen in seine „Mappe 
für Beobachtungen und Erfahrungen", den Botaniker erfreut 
eine kräftige Flora mit manchen seltneren, nur gewissen klei¬ 
neren Landstrichen eigenen Pflanzen in den Ebenen und auf 
den Alpen. Hier ist es, wo ihn die zierlichsten „Gräser", 
und die lockendsten „Moospolster" anziehen — Flechten ver¬ 
kleiden Gemäuer, Bäume, Zäune und Felsen in beinahe ur- 
weltlicher Ueppigkeit, und hat ihn seine Göttin Flora mit 
ihrem reichen Füllhorns bis an die Schneegrenze begleitet, so 
bietet sich ihm noch die Gelegenheit, auch in solchen Höhen, 
wo selbst die genügsamsten Kinder der Natur, Moose 
und Flechten, nicht mehr ihr Leben fristen können, und 
höchstens ein aufgescheuchter Gems-Geyer hoch in den Lüsten 
mit majestätischem Flügelschlage bald kreiset, bald spähend sich 
wiegt, dem überwältigenden Eindrücke des „VerlassenseinS 
hoch über dem Leben", und dem gleichzeitigen erhebenden Ge¬ 
fühle des „Ueberblickes über die Gebirgszüge und Thäler" sich 
hinzugeben. — Der Geognost und Mineralog, wie der Petre- 
fakten-Sammler, findet überall reichliches Material für seine 
Forschungen, sowie der Zoolog ein weites Feld für seine sam¬ 
melnde, ordnende und zergliedernde Thätigkeit in eigenthüm¬ 
lichen, wenn gleich nicht zahlreichen, doch öfters nur dieser 
GebirgSwelt eigenen Arten findet. — Neben all' diesen nütz¬ 
lichen, bei längerem Aufenthalte durch reiche Ausbeute lohnen¬ 
den Zweigen der Naturforschung erquickt das „Gemüth" des 
Naturfreundes die reiche Auswahl der malerischen Scenerien
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.