Volltext: Historische und topographische Darstellung von dem Stifte Kremsmünster [10,2] ([10] = Abth. 3 ; Bd. 2 ; / 1830)

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selbst dem Gottesdienste abzuwarten. Unter- solchen abwech 
selnden Schicksalen führte Abt Berthold II. sein Amt sehr 
rühmlich bis zum Jahre 1273/ in welchem er Alters halber/ 
und der bedenklichen Lage wegen/ in der sich Oesterreich nach 
Rudolphs Erwählung zum römischen Kaiser befand/ freywillig 
seiner Würde entsagte/ und/ nachdem er das von ihm be 
gründete Krankenhaus der Brüder mit 15 Talenten Wiener 
Münze/ und einigen Gütern in Rothbaumgarten hinlänglich 
begründet/ auch für sich einen ewigen Jahrtag mit einem 
Frohmahle (pietantia) gestiftet hatte/ selig entschlief. Sein 
gutes Andenken wird d'^rch die noch derzeit bestehende Stifts 
kirche/ welche er mit vielen Kosten/ und dem freywilligen 
Beystande eines Edlen Rüger vom Gestade (äe Ripa) vom 
Grunde aufführte/ im Geschmacke seines Zeitalters prächtig 
erbaute/ und bis zum letzten Schlußgewölbe fast gänzlich voll 
endete/ verewigt. 
XXIX. Friedrich I. 
Ihm folgte ein zwar junger/ aber eben so kluger und 
kraftvoller Mann/ Abr Friedrich I. aus dem edlen Geschlechte 
von Aich / ein naher Anverwandte der mächtigen Herren von 
Pollheim und Rohr. Dieser - stand dem Stifte durch volle 52 
Jahre mit großem Ruhme vor. Seine Regierungstalente, er 
probte er vorzüglich dadurch/ daß ep nicht nur gute und ge 
schickte Köpfe an sich zu ziehen wußte / sondern selbe auch ge 
hörig auszubilden und zweckmäßig zu benützen verstand. Zeu 
gen dessen sind der so oft angeführte Bernhard der Noriker/ 
welcher zu seiner Zeit wahrscheinlich der Bibliothek und dem 
Archive (Cartuarius) vorstand/ und dem wir allein die Kennt 
niß unserer älteren Geschichte und mehrerer nicht unwichtigen 
Nachrichten verdanken *); ein,Mönch Sigmar/ welcher als 
Oekonom (Summus Celerarius) sich um die Ordnung der 
Einkünfte und der Freyheiten des.Klosters große Verdienste ' 1 
1) H. Petz 1. c. Torn. II. p. 51. Rauch 1. c. Tom. II. p. 336.
	        
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