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ten Folgezeit sammt der Lage jenes Gaues in gänzliche
Vergessenheit.
Dieser Abt erhielt die Investitur von Ludwig dem Deut
schen und dem passauischen Bischöfe Reginar.und von dieser
Zeit wurden unsere Aebte/ wie Hansitz ') bemerkt/ von den
bayerischen Herzogen und den Bischöfen zu Passau gemein
schaftlich investirt/ wogegen jedoch der gelehrte Herr v.Kautz
mehreres Gründliches einzuwenden hat^).
HI. B u r g h a r d.
Abt Burg ha r d genoß die Gunst der Fürsten seiner
Zeit. Ihm ertheilte Ludwig der Deutsche im Jahre 876 einen
großen District bey Beninwanch (Beniwang) bis zum Zusam
menflüsse der beyden Flüßchen Spraza (im Viertel unter dem
Wiener-Walde an der Gränze gegen Ungarn) und einen eben so
ansehnlichen Bezirk bey Smidacha (Schmida) landeinwärts
bis Wacherain (Wagram im Viertel unter dem Manhartsber
gs/ zwischen Stockerau und Hadersdorf). Die hierüber beste
hende Urkunde ist wegen - Ludwigs inzwischen erfolgten Tod
von dessen Sohne Carlmann in eben d'iesem Jahre zu Ra
vensdorf (Ranshofen) gefertigt.
Im folgenden Jahre 877 schenkte Carlmann dem Kloster
zu Ortingen 5 Huben zu Albburg im Donau-»Gaue/ und im
Jahre 879 bestätigte er eben daselbst die Schenkung/ welche
ein Diacon Kunibert dem Kloster mit mehreren liegenden Gü
tern zu Leithard (bey Mallerstokf) in Bayern machte. Auch
Kaiser Arnulph bezeigte sich diesem Abte durch die Belehnung
mit einigen Gütern zu Papilundorf (Pelendorf in der Pfarre
Kematen)/ welche vorher zu den Tafelgütern Carl des Dicken
gehörten/ besonders gewogen. 1 2
1) Hansitz 1. c. Tom, I. p. 163.
2) Kautz pragmatische Geschichte des Markgrasthum Oestreich. Thl.
1' pag. 165-