Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben III. Band [28] (III. Band / 1930)

Dichterkrönung mit dem Lorbeerkranze am 5. Juni 1893. 
II on all den Geistern, die im 
Buche glänzen, 
Will ich noch einen heben aus der 
Reihe, 
Um ihm das Haupt mit Lorbeer zu be 
kränzen. 
Ls ist ein Sängergreis. Neidlos 
verleihe, 
O Heimat, ihm die schwererrung'nen 
Blätter — 
Ist Dichters Weihe doch die schönste 
weihe! 
wir hören zwar vielstimmiges Ge 
schmetter. 
vor seinem Lied verstummen die Ge 
nossen, 
Er ist ja unser Meister, unser Retter. 
Aus den gereimten Ansprachen: 
Mag sich der Arme vor dem Priester 
neigen, 
Der in die Hütten trägt des Glaubens 
Segen, 
wir sind es, die sich vor dem Sänger 
beugen. 
Ihm folgen wir so gern auf allen 
wegen 
Und lauschen mit ihm auf des Volkes 
Seele 
In ihrem tiefstgeheimnisvollen Regen. 
Ich wüßte nicht, daß nur ein Strich lein 
fehle, 
So sonnenklar kann nur ein Meister 
schildern, 
So morgensrisch tönt's nur aus seiner 
Kehle. 
Ja, unser Retter! Oft hat's mich ver 
drossen, 
wie man uns höhnt; doch muß der 
Spötter schweigen, 
Kommt der Gesang aus purschkas 
Mund geflossen. 
Und zeichnet er in farbigbunten Bildern 
Die Schwächen auch, die unserem Volke 
eigen, 
Der Priester weiß des Dichters 
Spott zu mildern . . . 
Edward Samhaber. 
So magst Du jetzt vor uns verklärt 
Dein sinnend Haupt erheben, 
Die Heimat, die Dich liebt und ehrt, 
will Dir den Lorbeer geben. 
Nimm hin den Kranz, aus edlem Erz, 
Nimm hin die Dichterkrone, 
was unserem Volke gab Dein Herz, 
Das fei sie Dir zum Lohne! 
Im Ehrenbuch der Heimat glänzt 
Für alle Zeit umlorbeert 
Der Name, den wir jetzt bekränzt, 
Der Meister — „purfchka Norbert!" 
Dr. A. Matosch.
	        
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