Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben III. Band [28] (III. Band / 1930)

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Dö Mucken zsamfangä tocm, wo f oan' kriagn, 
Ddnöbn b’ (Elefanten, bö laffens umfltagn, 
Und selber kinnans eh nix, wias sänd umäbum, 
Da sänbs aft an anbetn gar neibt nu brurn 
Um bös, was er eahm hat felm z'samphantäsiert, 
Unb peckän bran, baß's völlig wurmstichig wirb. 
Geh her ba schen nähät, sei munter bo heunt, 
Unb laß bar nix ankennä, mir bleibn guate Freunb!" 
Aft hats wieba gllacht, zoagt mä b' Zähnb allesanb; 
— 3 a, bas kenn i, mir lassen nimmer üonanb. 
„wart," sag i, „weil b’ Leut bös Toal gar tobn so schiah, 
Iatzt sang i bi erst amal her recht zu mir!" 
— Däweil wir i munter! A Brunnröhrn liegt ba 
A nasse, nebn meiner, just greif i bärnah. 
> 
Also vom Jahre *836 bis *846 war purschka Kaplan in 
Dietach; nach Moser bas golbene Zeitalter ber oberösterreichischen 
Dialektbichtung, so vom Jahre *830 bis *8^8, unb barüber hinaus; 
folgen wir seiner Spur auf Grunb seiner eigenen (Erzählungen. 
Der (Drt ber ersten Anstellung ist vielfach maßgebenb für ben 
weiteren Lebensgang unb war es gar in bamaliger Zeit ber engeren 
Abgeschlossenheit, zumal für einen Kaplan, bet nicht leicht unfrei 
willig versetzt würbe. 
Nun, aus bem Dietacher Posten schaute von vornherein nicht 
viel heraus, wie bie Verhältnisse lagen, für bie Zukunft — unb bie 
Gegenwart wies auf — ein stilles Dorf unb einen alten Pfarrer, 
einen Preußisch-Schlesier. (Dem priestermangel half zeitweise ber 
Zuzug aus Preußen ab.) 
Doch so frisch aus ber Pfanne — gleich benfen an eine trüb 
selige Zukunft, banach war nicht angetan unser junger Kaplan. 
Auf kleinem, schier zierlichen wüchse setzte sich aus ein gewich 
tiger Kopf, aus bem ein hellblaues Augenpaar gar klug in bie Welt 
hinaus unb so recht treuherzig in ben lieben Nächsten hineinschaute. 
Das mit sich selbst zusriebene Lebewesen hatte von Haus aus ein 
tüchtiges Pfunb Humor als fein (Erbteil mitgebracht, mit bem ber 
im Hinterhaupte lanernbe Schalk, einer Spinne gleich, über sein 
Gesichtsfelb hin seine feinen Fäben spann; zappelte bann ein ge 
lungener Fang im Netze, loste sich ab aus grunbtiefem Baß eine 
markburchbringenbe Lachsalve unb in allen Tonarten wiberhallte es 
in ber Runbe. 
Ja, eine so liebsreunbliche, kerngesunbe Seele zieht aller 
orten balb ihren Kreis um sich, einer munter fortsprubelnben (Quelle
	        
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