Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Erster Band. [22] (Erster Band 3. Auflage / 1924)

Die Konvenienzheirat im Dorfe. 
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So kann er eahn pfeisä do hin bis auf d' Weit. 
Hui! hats an' Pfiff drauf glei selbä so gmacht 
Vor sein«, und da hat da Fränzl was glacht. 
An ötligsmal muaß's eahm nu pseifä ä so, 
And er allmal wiedä, er lacht sie was a. 
And s' Peiferl, dös stöckt er ein. gfreutn alln^) schier; 
So höbt mä an Ehr auf, mä woah's gar not wia. 
Aufn Fel aust, wanns hoah is, da tuat er ihr winka 
And lahts aus sein Krüagl hint gschwind ä Weng trinkä. 
Bein Offen ä, wann er an' Bissen just woaß 
An' schen' i da Schüssel, Halbs Ernst und Halbs Gspoah, 
So dräht er ihrn zua, da wirds freili fett äst. 
S' Mensch kriagt ja ä Stärk her, dö kriagt ja ä Kraft. 
And sie. wanns auf d' Feirtä ihrn Störiloab?) kriagt, 
And daß dort und da glei ä Bua daherziagt, 
Er möchtn gern anschneidn. Da is gar koan Röd. 
„Da Franz schneitn an und koan anänä nöt!" 
S' Mensch wird völli aufglögt und lustigä glei, 
Da Fränzl, der wird abä Pätzwoahst nöbnbei, 
Lost zeitenweis uma, er wird völli stad; 
Ja, was eahm gar einfallt und was er iatz tät? 
Iatz geht er zun Vadän und bitt eahm dös aus. 
Er laßt seinä Schwöstä dös hoamtige Haus, 
And er nimmt sein Erbguat, er woaß's z'gwissä Dingü, 
Cr käst eahm was, woah eahm sein Bravst ä schan z'gwingä. 
Sein Vadä, der schaut öbn. „Ich, i will mein' Ram', 
Du, da aufn Haus, sagt er, fortpflanzte habn. 
Wö^) Han i denn ghaust da? Wö Han i denn baut? 
Kannst gar nix däwwrten? I woah dä ä Braut 
A so schan, Hans eh alles agmacht schan gnaun; 
Bein Derfler in Ort, moring kemmäns is Schaun, 
Aan, s' Resl. sein Tochtä, du kennst äs ä so, 
Wird eh recht, i denk mä. ös sähst dä nöt da!" 
Dä Bua kennt sein' Vadän und sagt nixi mehr, 
Denn der, hets.b) koan Widäröd leidt er nöt, er, 
Sinirtch ä so umä, aft spat erst auf d' Äacht, 
Da hat ers in Garten hint aui gschwind bracht 
Alloan, S' RoSl, und hat ihrs hoamli vätraut: 
Nan, moring, is Schaun kimmts halt moring sein Braut. 
Dö Röten! Er nimmts bei dä Hand abä glei 
i) ausnehmend, sehr. i) 2 ) Störibrok, Festbrot, aus feinem Mehl mit Milch 
gebacken. 3 ) weich wie Brei. *) Warum. 5 ) merket wohl. 6 ) Sinnen.
	        
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