Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

114 
Das Kartenspiel in der Dorfschenke. 
And iatzen nimmt d' Kellnärin s' Licht von Tisch gschwind 
And schaut ausn Ofägsims, vbs'n nöt findt. 
„Ja, sagts äst, da is was ausn Mäuerl da hint. 
Da liegt ja nu vana." „So gibn her gschwind! 
So, is da Rotkini gar, sag i, da schau, 
Nan, i wollt, i hätt'n glei mit samt da Sau!" 
And aft gib i Wieda aus und bi so froh 
-Z'löst, daß si si dv ganz glei ausgeht däna. 
And aft glaub i d' Briaf auf und schau, was i Han, 
And stöcks nöbnänana hin ötla Brias schan. 
„Gehts, bringts do an Keridan,') s' Liacht steht ja z'tiaf, 
S siag.ja da gar nix, i kenn gar koan Briaf. 
And wischts do in Tisch mit an' Fetzen z'erst a, 
Mein Karten, dö liegt in a Latschen ganz da, 
Ss alles voll Brodbresl und vvllä Sand. 
Mir haltn däweil ä Weng aus mitänand, 
Koan Kreidn habn ma a nöt." Dös geht ä Leng her, 
21 ganze chal Bier Han i trunkä schan mehr, 
Bis daß ma do z'sammkemman endling so weit, 
Daß oanä an'» Briaf, an' vabognä auskeit?) 
„Bur frisch und ä wengerl was wagn, sag i, köck!" 
Ä so tua halt i gern, dv, mein Herr, da Böck, 
Der Progatza») der und da Müllna ent ä 
Sän Bummärä sichä, dö sän nöt so gah. 
And i mags nöt graten: „2l, is's schan oan Ding, 
Wann netta was sein will, ös kann ja was liegn?" 
So denk i ma, und volla Neubegier schan: 
„Herz!" schrei i und tapp schan mehr um ä Tälan. 
Ast helfens all zwen und bei mir is's zun Fälln, 
And drum, bal mä' aushern, kann i allmal zahln. 
Ü 
r) Leuchlerstuhl. 2 ) auswirft. 3 ) Zauderer.