Volltext: Franz Stelzhamer, unser Heimatführer [27]

1. Lebensbild. 
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Beim Scheiben. 
Da steh ich — und soll fort! — 
Gebannt steh' ich, gehemmt, 
wie oft das gute Wort 
Bei stillem Zorn sich stemmt. 
Geh' fort, mein Fuß, ach geh', 
Zu End' ist Tanz und Spiel, 
Geh' fort trotz Angst und weh, 
hier ist nicht unser Ziel! 
Ach unser Ziel, das steckt 
So fern von da, so fern, 
Bon Nebeln überdeckt 
Gin zweifelhafter Stern! 
Doch lag' es noch so fern 
In düst'rem Nebelschein, 
Und blieb' ich noch so gern, 
Es muß errungen fein! 
Sei stark, du meine Hand 
Und schwer, wie schweres Blei, 
Der Liebe Zauberband, 
Das reiße jetzt entzwei! 
Sei stark auch du, mein herz, 
Und hart, wie harter Stahl, 
Besteh' den eignen Schmerz 
Zu lindern fremde L)ual! 
Und nun mit Gott, rasch fort, 
Die Welt hinaus, hinab — 
Getauscht nur für den Hort 
Soll sein mein Wanderstab. 
Lin Rößlein im Galopp — 
Das soll dein Zeichen sein! — 
In sausendem Galopp 
Sprengt dann zum Tor herein — 
Geritten im Galopp, 
Lin Reiter schmuck und sein, 
Der ruft: herzliebste, topp, 
Nun bin ich da und — Dein! 
* * 
* 
Ach, konnt' ich nur indessen 
In Deiner Seele Grund 
Bis zu der großen Stund 
Mein Angedenken pressen! 
Ich Zöge leichten Sinnes 
Dahin landaus, landein, 
Ob Sturm, ob Sonnenschein! 
Ganz sicher des Gewinnes. 
Und was ich hätt' errungen 
An Gut und Ruhm und Zier, 
Das brächt' ich Alles Dir, 
Dem herzen unbezwungen! 
Und nun, so sei's geschieden, 
Du liebes herz, ade! 
Gib mir das ganze weh, 
Dir bleibe himmelsfrieden! 
So des guten Geistes voll — hinausgezogen in die Welt, jauch 
zend voll Iugendlust und Liebesseligkeit draußen in der Gottes 
natur und drinnen im wogenden Leben immer wieder um die 
wette mit dem lachenden Lenz — — da der Wettersturz! 
Und jetzt: warum, warum, warum? 
ha, wie so anders ganz! Li, seht euch um im Raum: 
Ich bin auf nichts gesetzt, Das Rad der Zeit rollt um 
Erloschen ist mein Glanz. Und schlägt die Flut zu Schaum.
	        
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