Volltext: Franz Stelzhamer, unser Heimatführer [27]

Da bluahädö Rerschbäm. 
Allweil kreuzlusti Enk freili warn d' Kerschen Do wurln und woiseln 
Und trauri gar nia, Echan lieber als d' Blüah, Auf mir umadum, 
> steb da, wiar ä Kerschbam Awä lost's, dö kloan'n Keferl Ham eahn Gschäft und eahn 
In ewiga Bttiah. Und andern liabn Thier! — Kurzwerl 
° J Und stngan sumsum. 
Was fragn dö um d'Kerfchen, Drum allweil kreuzlusti 
Eahn Welt is dö Blüah, Und.^trauri gar nia. 
Was f'nöt frösien und zknerfchen, I bleib stehn, wiar a Kerschbam 
Mensch, das ghört erst dir. In ewiga Blüah. 
I. 
Lebensbild. 
Ein Gedenken 
an Franz Stelzhamer zu Ehren der 50. Wiederkehr seines Ein 
ganges am Juli X87^. 
An unsere Jugend und was sich um sie frohbelebl 
jugendlich zusammenhält. 
Seid mir gegrüßt im Namen unseres heimatlichen Meisters 
Franz Stelzhamer! 
Freundlichst eingeladen, soll und will ich euch von seinem 
Leben erzählen. Ihr habt ja schon Gedichte von ihm gelesen, auch 
vorgetragen, und sollt und wollt mit ihm bekannter werden, 
„'s Rind braucht a Zucht, Bua und Dirndl a Lehr; abä 's Weib 
lebt vom Liabn, dä Mann stirbt ohne Ehr!" — So reimt es sich 
bei ihm zusammen bei einer Lebensbetrachtung in einem längeren 
Gsangl „Was oan und 's ander braucht und kriagt". 
Also ein Dichter war er, einer, bei dem's „brinnt unterm 
tzuat", der Erschautes, Erlebtes — in seinem tiesinnersten Wesen 
verarbeitet — darbietet als reife Frucht seines Denkens und Emp 
findens in auserlesener, herzgewinnender Weise, um so einzuwirken 
veredelnd auf Geist und Gemüt. Daraufhin gibt er selbst sein 
Glaubensbekenntnis kund: „Im Kerzen wohnt der Glaube, darum 
ist er die Jentralkraft im Menschen. Der Ropf mit seinem Wissen 
ist nur die quirlende Dampshaube über dem kochenden Kerzen. Der 
verstand ist ein Rleinstädter mit all' seinen Albernheiten, das Herz 
ein Weltbürger. Alles Große, was auf Erden geschehen, geschah 
durch das Herz mit seiner raschen Glaubensglut und Leidenschaft. 
Nicht der verstand, das Herz macht Rönige und Weise." Und „der 
fürwitzi Grübler" kommt schließlich zur Einsicht: „All's kannst nöt 
wissen, das mehrast hoaßt's glaub'n, — Und 's Glaub'n is nöbn 
ä Wissen untern Huat da warm Haub'n!" 
Dichter sind nun viele nur so in ihren freien Mußestunden, 
ihrem Lebensberufe nach aber: Lehrer, Professoren, Geistliche, Aerzte
	        
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