Volltext: Die Lebensgeschichte Franz Stelzhamers 2. Theil [30] (II. Theil / 1932)

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Die Lebensgeschichte Franz Stelzhamers. 
Bist ä Wald, den dä Sturmwind 
hat zrisien und zrauft; 
Bist ä plündertä Mann, 
Der 'n Diab dävonlauft. 
Load und Freud 
£}d; alls sein Zeit; 
wia's kimmt, so geht's, 
Und koans vosteht's. 
So lauf nä, lauf, lauf! 
Bist ja lödig und frei! 
halt ja, lauf! 's herz blüat' 
Und an Füaßen hängt Blei! 
Nix kannst wissen 
Und voraussagn; 
Nix Hilsts Grübeln 
Und 's Leutausfragn. 
Uolaorn, volaorn! 
wia das inwendi grabt! 
Grechter God, Hers not an: 
hätt i 's liaber nia ghabt! 
Auf 's Hirn kannst hämmerln, 
Ans herz kannst schlagn, 
'n gscheidern is 's: 
Geduldi tragn. 
Engl war ja ohne Kenntnis vom Briefwechsel mit Barbara. 
— Sie gab ihm alles, was er gerechter weife von ihr beanspruchen 
konnte: ihre aufopferungsvollste Liebe, die ihn innigst beseelte, getreu 
bis in den Tod. Das Herzeleid hatte an ihrem Lebensmarke gezehrt. 
Daher an die Seite seines Nachrufes der des hoamätfreundes: „Un 
vergeßlicher Dank Dir und Ehre Deinem gelegneten Andenken, Du 
stille Dulderin, Du brave Mutter, Du starkes, heldenmütiges, edles 
Weib!" wie er Dich selber genannt hat. .... 
Ihre bewährte heldenmütige Liebe und Treue hielt ihn ge 
bannt als Menschen; über seine Dichternatur schreibt er im Jahre 
J872 an Freund und Professor Dr. Alois Egger am Theresianum 
in Wien: „Ach, so ein Poeten-, weiß nicht, soll ich sagen — Kopf oder 
herz, ist empfindlicher als das empfindlichste Schneckenhornlein, ein 
wahres unseliges „Nolli me tangere." 
Lied am Grabe der Gattin. 
\8 56. 
hab' Frieden, du Tote, und gieße ihn nieder auf mich, den 
verlassenen Pilger, mit jedem Frühmoxgen, allabendlich wieder, 
entsend' ihn, den Kummervertilger! 
Und steigt dann gehoben, geläutert, gereinigt, gen Himmel 
die eigene Seele, so steh' an der Pforte, auf daß mir, vereinigt 
mit dir, nichts an Seligkeit fehle! 
Im Notizheft von x859: „An Gott und an das Weib muß man 
glauben, wer grübelt und ihr geheimes Wesen ergründen will, 
verliert mit dem Glauben auch die Liebe und macht sich unglücklich 
und höchst elend." —
	        
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