Volltext: Die Lebensgeschichte Franz Stelzhamers 2. Theil [30] (II. Theil / 1932)

214 
Die Lebensgeschichte Franz Stelzhamers. 
in „Glauben und Deutschtum", Berlin, Lichtenfelde-Glisabeth- 
straße 29. Viertes Heft, zweiter Jahrgang, *5. Februar X925. 
Hiob.: „Vom grausamsten Schicksale überfallen, sprang Hiob auf, 
zerriß sein Rleid, raufte sich das Haar, warf sich zu Boden und — 
b e t e t e a n". 
Im Zusammenhange damit stehen die satirisch-politischen 
Volkslieder, dem „Deutschen Michl" gewidmet von Franz Stelzhamer 
mit dem Motto: 
Nicht mittoben, nicht mitschreien, stehen ober den Parteien, 
schlichtend, richtend und vernichtend. — wie das Schicksal so sein 
Seher, gleichviel später oder eher.*) 
S ch l u ß l i e d (an Vetter Michl): „Und wieder ist — 0 weh, 
0 weh! Rein herzerquickend Lied geworden, daß ich's zum Denker! 
doch nicht versteh', zu schreiben nach Herrengunst und Orden. Muß, 
was sich gar so unlieb nimmt, nur stets die bitt're Wahrheit sagen, 
daß Hinz und Runz, ach ganz bestimmt drob Lippen beißen und 
Nägel nagen. Drum bitt' ich wieder lieber Vetter: sing nur derweil 
hier dieses ab, bis unter Gottes Donnerwetter ich dir ein schöneres 
gedichtet hab." 
Im Anschluß hieran erscheinen in Prosa ebenfalls in München: 
„Gambrinus, humoristisches Taschenbuch" (Bierkalender) *853, und 
bei Deschler: zwei Bändchen „Jugend-Novellen" *854, beide letztere 
nur in Prosa der Schriftsprache. 
Diese zwei Bändchen „Jugend-Novellen" sind nirgends auf 
zutreiben, auch nicht im Besitze der Familie, auch nicht in der 
National-Bibliothek in München. Nach Briefen an Barbara *32/33 
ex *855, schreibt Stelzhamer, daß die vorhandenen Novellen durch 
Müller an die Buchhandlung Herbig nach Leipzig gehen und 
ihm Müller Zahlung geleistet habe. 
Stelzhamer erhielt damals das Ghrendiplom der Münchener- 
Rünstlergesellschaft im „Stubenvoll". Gr trat am 24. Dezember 
*854 in einer „Soiree spirituelle" im Münchener-Museum abermals 
als Märchenerzähler auf mit dem Märchen: „Die drei Boten" mit 
voller Anerkennung. 
In Stuttgart selbst gab es, wie schon angedeutet, einen blut- 
schweißtreibenden Ringkampf um den „Liebesgürtl". Gr schreibt an 
Barbara: „Von Totta herzlich empfangen — aber er, der vor 
drei Jahren mein Buch außerordentlich gefunden hat, bemängelt, 
daß es am Ende besser sei, es gar nicht zu drucken," er will aus 
dem Buche grobe Sinnlichkeit herauswittern. — Stifter und Reitzen 
*) „Radikale und reaktionäre Lieder aus Oesterreich." In Com men das „Stelz 
hamer-Bibliographie" nicht aufscheinend, daher wohl im Druck nicht erschienen. Im 
Manuskripte vorliegend.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.