Volltext: Die Lebensgeschichte Franz Stelzhamers 2. Theil [30] (II. Theil / 1932)

Der Mundartdichter auf seinen triebigen Wanderungen. 
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reichen, wählte ich den ewig und einzig großen Moment von junger 
Liebe und Lhlichung zweier Leutchen aus der lieben einfachen Land 
bewohnerschaft.". . . . 
Das Volk, in allem der Natur noch nahe, ist es auch in der Liebe 
und gibt, wenn es einmal liebt, sich gleich ganz ohne einseitigen Vorbe 
halt. Da ist dann auch nicht viel sentimentales Seufzen vonnöten . . . 
Die kräftige Wald- und Feldluft, harte Arbeit, rauhe Rost und 
Entbehrung aller Art lassen das überweichliche wiegen und wogen der 
an sich schönen, durchaus nicht verdammlichen menschlichen Sensualität 
nicht gedeihen und aufkommen." 
D' Ahnt. 
An iadwöligs Gwand 
Richt't si endli nachn Leib, 
Und an iadwöligs Mensch 
Richt't ä Mann ab zun Weib. 
5täd von Stübl Herfür 
duris Hausfletz zua äsn 
Gadern — 
Hau, dä Gadern is da 
und zua, (wannst fchan 
wirkling und gar nix 
von än Baunhaus 
kennst!) däß 's Henä- 
gvigät und d' Anten 
Mt mag einär — olls 5 
gfräßige Vieh is bed- 
läd und gschändti! — 
Not mag einär und 's 
Haus däzott und d' 
Stiag und do Türstöck, 
Da geht fürä — dä ig 's 
sag und dä i dert nöt 
vogiß, was i sagn will, 
D' Bäuring dö olde, d' Ahnl, ä wei, wiast ellä nöt antroifst; 
Resch von Antritt und Mäul und graoß und gropxät vo Gliedmaß! 
Z' Trutz än Mannäleut stark; awäs 's Angsicht! — Buamä, wann 
's wildsein 
Sündt is, aft kimmt d' „Sausexh" und „Ahnfrau" wohl schwerli w 
in Fimmel! 
Denkts enk, ä hengädö Nas und bogn wia bon Krumxschnablvogel, 
Aft ä zwigspaltens Roi, wia 's Gfotzt bon än boarischen Fanghund, 
1. Stad, langsam; Hausfletz, Hausflur; Gadern, Gatter. — 2.^Hau, schau?— 3.Henä- 
gvigat, HUhnervieh. — 4. bedlät, bettelnd; gschändti, diebisch. — 5. Haus, Hausflur; däzötten, 
verunreinigen. — 6. dä ig's, daß ich 's; dert, dennoch. — 7. ellä, viel. — 8. Resch, scharf; 
groppät, derb. — 9. Wild, häßlich. — 12. Koi, Kinn; Gfötzt, Maul.
	        
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