Volltext: Die Lebensgeschichte Franz Stelzhamers 2. Theil [30] (II. Theil / 1932)

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Die Lebensgeschichte Franz Stelzhamers. 
35 Und du, Rößl, läf, läf; denn sinsten is's gfchehü um all droi! — 
XPta sö dö Bruck schwuimt, herts und wias kracht — bum! iatzä 
habns gschossen — 
Leichts n gen troffen habn? — Nün! mä herts nu fprengü und 
welteln 
Halt, wer dä? — Gut Freund! und äf d' Seit, wer fein Löbn und 
fein Haut liabt! 
Bum! fchan wiedä — bum! bum! und nu ötlümal fchoißns; aft 
wirds städ, 
40 's welteln und 's Schoißen vohallt, na d' wellnü rauschen und 
sausen 
Ueba d' Äugeln dahin, und morings frllah bon Bolofen 
Fühlt ä Reidü von Zug, dä Martin Stolzhamer fühlt eahn; 
Und in dü Airü z' Sulzbach in Sundü fühlt dö fchen Angnes. 
Gfchriebn is worn und gfuacht und gforfcht, habn koan Müah und 
koan'n Fleiß gfpart; 
45 Abü alls umüfist, zwanns d' ü auskemmüs Bögerl in Wald fuachst 
Odü ü Fingerl, ü kloans, das d' üf dü wiesen vülorn hast. 
Guat is's gwon, düß dü Ariag had daurt und viel Aummü ins 
Land bracht; 
Aummü tedt Aummü, wia Liab hoalt d' Liab, und drum had mü 
vogoffen, 
Z'erst 's Regüment üf fün'n Mann, aft üf 's Angnels d' pfarrleut 
und d' Nachbün. 
so Abü so trinkts dert, vödün, und ößts und rast mür ü Wengerl! 
Dann lange Zeit ferne, — erscheint er plötzlich und ganz und gar 
unerwartet in piesenham, um von seinem Bruder, des Dichters Groß 
vater, seinen Anteil am väterlichen Erbe zu fordern, in einer höchst er 
götzlichen Episode. 
Gesprächsweise meint er: 
Ja, mein Bua kriagt 's guat, und wann 's ü so wird, üz wia 
's herfiagt — 
Ariag umüdum — und wird stark, und had ü Herz und koan' 
Stroahkopf: 
Aann ü gwaltigü Herr aus eahm wern!" I wünsch eahm 's Han i 
gfoat drüf, 
Awü, Martin, dü Ariag kunt ausbleibn, Ariag is ün Übel! 
„Übel für enk, weil's was habt's, awü guat für 'n Soldaden, der 
nix had. 
Ariag muaß fein, düß mür olli was k r i a g n, in ewigü Frieden 
Gwung so oaner üf d' löst alls. Awü bon Sükrü, so trink, Hans! 
35. sinsten, sonst; droi, drei. — 36. dö Bruck schwuimt, die Brücke schwingt. — 
37. sprengn und welteln, davonsprengen und schreien. — 42. bon Bolösen, beim Verlesen; 
— 42. er ließ sich Stolzhamer nennen statt Stelzhamer. — 43. Pfarrdorf in Bayern. 
Angnes, Agnes. — 45. umäsist, umsonst, vergebens. — 46. Fingerl, Fingerring. — 48. tedt, 
tötet; hoalt, heilt. — 49. die Nachbarn. — 50. rast mar, rasten wir.
	        
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