Volltext: Die Lebensgeschichte Franz Stelzhamers 2. Theil [30] (II. Theil / 1932)

818 
Die Lebensgeschichte Franz Stelzhamers. 
„Insa Gögnd",*) und bezw. bei der zweiten Vorstellung mit seinem 
freien, meisterlichen Vortrage der Machgewaltigen 
Dichtung „Königin Not". 
Das köstliche Gegenstück zu unserem ersten Stelzhamer-Abend 
in Linz beim „Grünen Baum" am 14. April 1884, also vor schier 
einem halben Säeulum. Zum Abschluß der Sinnspruch des 
Dörflers aus Groß-Piesenham: 
„Graoße Ehr, graoße Freud bringäns uns vo dä weit, und i 
denk vollä Stolz äs 's kloane Derfl bon Holz. Das vostöckt in an 
Winkl, vollä Boschen und Bäm, glücksaili und ruahli dahilöbt sän 
Träm. wo's drinn steht dös Hüterl, zwiar higmaln, wer's kennt, dös 
dä Dichter, dä Franzl, sä „vadernhaus" nennt. Ja, da is dä Bodn, 
worä d' Schulbubnäzeit had volöbt ohni Soring, vollä Lust und voll' 
Freud; vollä Lust, vollä Freud, had nöt gwißt, hats nöt gmoant, 
däß sä Gvätterin ,,D'Not" in än winkö wo loahnt; däß s' loahnt 
und däß s' päßt, und däß s' droht äs eahm hi, als wolltäts grad sagn: 
„Bua, du gfreu di äs mi!" Ich sie hat'n däpäßt, ja, sie hat'n däbietn, 
hat'n g'hötzt, hat'n g'joat, däß 's 'n ninderst mehr glittn, hat'n 
g'joat, hat'n g'hötzt vo oan' Ort zä den oan; is 's aft gar nimmä 
gangä, aft is ä halt hoam. Hoam zä sän Müaderl, ja, dö hat'n 
tröst't und hat eahm gar oft sä schwärs Herz wieder g'löst. Sä 
Müadäl und d'Hoamät, dö zwoa Toal hambd in Löbn sän Singä und 
Dichten än Grundstoan göbn. Muadäliab, Hoamätliab, schau, däß 
där bleibt, dä däs ugfähr neamd nimmt, aus 'n Herzen votreibt. 
Franz! dä Liab und dä Gmüat, is ä triebigä Sam; hast'n ausgsträt 
än Land, Geltsgott! dä män habn. Dä Liab und dä Gmüat hat 
dä Denkmäler g'fötzt, Toif äs 's Herz vo dän Volk, dös koan Un- 
wödä z'wötzt. So ä Denkmal vo Stoan, gwiß und heili än Ehr; 
do das Denkmal da drinnät gilt tausendmal mehr. Stoan und Eisen 
kann z'falln; do dös hoamätli Gmüat, dös d' üns gwöckt hast, wird 
bstehn, weil mäs iwendi gspürt; Drum wirst nöt vogössen, Franz, 
dä Liad und dä Gsang löbt in Unsern Herzen, wann alls z'fallt, nu 
lang." — j 
„Nach'n willn wern mä g'richt!" sagt Stelzhamer — und was 
der gute Wille nach Zulänglichkeit der Kraft leisten konnte, liegt 
hiemit der gestellten Aufgabe gemäß vor als Einblick in das Leben, 
weben und Schaffen des Meisters für den Heimatfreund samt einem 
Ueberblicke über die bisherige Wirksamkeit des Stelzhamer-Bundes 
in Ergänzung der Begleitworte zu Band i3/j6 und zugleich zu Lob, 
Preis und Dank aller so liebgetreuer Mitarbeiterschaft und Mithilfe 
auf allen den verschlungenen wegen und Stegen in diesem Heimat 
dienste. — 
*) Dargestellt in der Plastik von K. Charlemont im Stiegenaufgange des Museums 
und eine zweite von Adolf Wagner.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.