408
Biographischer Anhang.
herbe Äußerungen über Stifter aus dem Munde unseres Dichters.
So erinnert sich Herr Pfarrer Roch in Gmunden, dass Stelzhamer
zu ihm und Maler B l u m a u e r, als sie gelegentlich auf Stifter zu
sprechen kamen, in seiner drastischen weise gesagt habe: „Der hat
mir Weib und Kind gefressen." Er wollte damit andeuten, dass
Stifter daran schuld gewesen, dass nicht er (Stelzhamer) selber die
Stelle eines Schulrathes und damit jene günstigeren Lebensbedin
gungen erhalten habe, die es ihm ermöglicht hätten, für Frau
Barbara und Töchterchen Lina eine ruhigere und bessere Existenz zu
schaffen, wir werden bei der Besprechung von Stelzhamers „L es e-
buch für die Dorfschule" auf dieses heikle Thema zurück
kommen. — Nun aber, nachdem wir die literarischen und geselligen
Verbindungen unseres Dichters zu Wien nach allen Seiten über
schaut haben, wollen wir wieder einlenken auf dem Hauptweg in
Stelzhamers Leben und seinen Werdegang als mundartlicher Meister
weiter verfolgen.
Leonfelden, 9. 12. 1897, 12 Uhr nachts. Gelesen,
lege ich diesen Teil der Biographie auf unsern
Druck der mundartlichen Dichtungen Stelzhamers
und sage mit Dank und Stolz und innerster
Herzensfreude: Mein Muadä is gwön, dö mi
hingweist hat zu „Sän Müaderl" und ön Müadän
eahn Sögn is's glögn, daß mäs zwögn bracht
Ham, was iatzt da liegt zun Stolz und Sögn fürs
Hoamätland. Und is ä glei nöt blösn — woaß
ä just dös und das — gspürt do' an iads bal
außä das „Stelzhamer-Wösen" bei den, der'n
bschriebn hat. — Dävantwögn schimpfen äh d'Leut
— äh für mi grad koan Freud, daß's schau so lang
hängt dö G'schicht, — er kann halt nöt anders als
„Er" — koan Wort mehr! Z.