Volltext: Heimatspiegel [31]

44 
III. Beschauliche Wanderungen durchs Land. 
Von Dr. med. et phil. Eduard Kriechbaum. 
Mustergültig für Stadt und Land wirkte sich aus die H e i m a t t a g u n g 
in Eferding vom 24. bis 27. August 1928 mit frohsimng werbender Herzens- 
kraft «der jungen Akademikerschaft: Wallisch — Steiner — Ruttner — Burg- 
staller im Bunde mit den umliegenden bäuerlichen Spielgruppen, an stim 
mungsvollsten Vorführungen in Wort, Sang, Klang und Tanz in Tracht „Aus 
da Hoamat". In mehrtägigen Rundzügen wurde die ganze Umgebung alarmiert 
an der Hand einer Festnummer des „Volksboten", dienlich zugleich als Zahlung 
für den Eintritt der 50 g zu den zugkräftigen Veranstaltungen im fürstlich 
Starhembergschen Schloßparke, auch mit Kasperl und Märchenspiel, umlagert 
von klein und groß. — Am Abend gab es eine tieffundierte Wanderung durch 
die Heimat im Vortrage „D as Landschaftsbild von Oberöster- 
reich" unseres Führers in den Dingen, Dr. med. et phil. Eduard Kriech 
baum von Braunau, dieses akademische Rüstzeug verarbeitet in nach 
haltigsten Studien und weitesten Wanderfahrten mit dem ererbten naturver 
bundenen Freiheitsdrang im grunddeutschen Herzen für den Heimatdienst.* — 
Sein großzügiges Heimatbuch, I. Teil: „O b e r ö st e r r e i ch — Land- 
schafts- und Kulturbilder" (21. Heft „Braunauer Heimatkunde" 1925, 
bei Dr. Kriechbaum, 3 8 60 g), ist als Vorbereitung zu Wanderfahrten gedacht. 
Die unterschiedlichen Wanderungen und speziell der Jugend draußen durch die 
berückende Flucht von Landschafts- und Städtebildern, wie drinnen durch die 
aufgestapelten Natur- und Kunstschätze aller Art in den Museen, sind zumeist 
viel zu wenig vorbereitet und demgemäß zu „durchlaufend", um nachhaltig 
wirksam zu sein. 
Das Buch führt uns ein in die Lebensgeschichte unseres Heimatlandes von 
seinem Erstehen in unvordenklicher Zeit an durch die ungezählten Jahrtausende 
seiner Entwicklung bis zur heutigen Gestaltung; es zeigt auf den damit aufs 
innigste verwobenen kulturellen Aufbau, welchen Anteil hievon genommen 
haben die weltgeschichtlichen Ereignisse der Völkerwanderung, Kriege, die ele 
mentaren und geistigen Kraftgewalten, und gibt abwechslungsreiche Eindrücke 
in die Landschaftsbilder der vier Vierteln, mit ihren Zusammenhängen unter 
einander sowie mit der kulturellen Gestaltung. So erweist es sich als eine wohl 
bekömmliche Anleitung, langsam, beschaulich zu wandern, um dabei gründlich 
zu beobachten. Daraus hier der Eingang gebracht (etwas gekürzt): 
I. L a nd s ch a f ts b i l d e r der N atur. 
Im Landschaftsbilde Oberösterreichs ist die Dreiteilung dieses Teiles unserer 
altbayerischen Heimat in A l p e n, A l p e n v o r l a n d und Granitplateau 
klar und mit scharfen Grenzsäumen vorgezeichnet. Wer Freude daran hat, 
die verschiedenen Bilder, welche uns die Natur vor Augen führt, mit einigen, 
wenigen Blicken zu überschauen, dem bieten sich zu diesem Behufe günstige 
Aussichtspunkte im Herzen des Landes. Am eindrucksvollsten gestalten sich wohl 
Wanderfahrten über die waldreichen Höhen des Hausrucks oder des Kober- 
nauserwaldes. Wer zu diesen ansteigt und dabei das Glück hat, an einem Föhn- 
tage zu wandern, dem wird sich das ganze Land ob der Enns bis hinaus in 
feine entferntesten Teile zeigen — der wird zugleich auch Gelegenheit haben, 
eines der schönsten Feste unserer heimatlichen Natur mitzufeiern. 
Der Föhn, der in den letzten Sonnentagen des Spätherbstes oder im ersten 
Frühling oft unser Begleiter ist, breitet über das ganze Land eine eigene 
Stimmung, die unser Inneres immer wieder stark bewegt, wenn wir sie auch 
* Dessen Bater, unser Bundesbruder in der?„Germania". „Der freie deutsche Geist!" Fiducit!
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.